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Wegen Corona : Fleischbetrieb unter Quarantäne

Fleischwaren verteuerten sich in Hessen innerhalb eines Jahres um mehr als sechs Prozent. Bild: dpa

Auffallend viele Mitarbeiter von einem der größten Rinderschlachtbetriebe Deutschlands wurden positiv getestet – jetzt werden alle untersucht. Für die Verbraucher soll keine Gefahr bestehen.

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          Mehr als jeder dritte Test war positiv: Wegen einer Häufung von Corona-Infektionen ist Müller-Fleisch vom Landratsamt Enzkreis unter Quarantäne gestellt worden. „Die Firma hat die Situation unter Kontrolle und das Gesundheitsamt ist vor Ort“, lautet der erste, beruhigende Satz einer zweiseitigen Presseerklärung des Landrats Bastian Rosenau, und gleich danach wird erklärt: eine Gefahr für die Verbraucher bestehe nicht. Zu den Kunden des Unternehmens zählen nach Informationen von FAZ.NET die Discounter Aldi und Lidl, aber auch Netto. Müller gehört zu den größten Rinderschlachtbetrieben in Deutschland.   

          Susanne Preuß
          Wirtschaftskorrespondentin in Hamburg.

          Anlass für die Quarantäne waren die Ergebnisse von Corona-Tests an 250 Beschäftigten: „Deutlich mehr als 90 von ihnen“ seien mit dem Coronavirus infiziert, wobei fast keiner von ihnen Symptome zeige, wie Brigitte Joggerst, die Leiterin des zuständigen Gesundheitsamts sagt. Um Sicherheit zu bekommen, werde man alle Mitarbeiter direkt auf dem Firmengelände testen.

          Weiteres Vorgehen regelt Landratsamt

          Am Stammsitz der Müller Fleisch GmbH in Birkenfeld, wo die Häufung der Corona-Fälle aufgetreten ist, seien im Drei-Schicht-Betrieb insgesamt rund 800 Menschen beschäftigt, davon 450 eigene Mitarbeiter und zudem Dienstleister, erklärte der Betriebsleiter Lothar Kusche gegenüber FAZ.NET. Mit umfassenden Corona-Tests habe man begonnen, nachdem bekannt wurde, dass ein krank gemeldeter Mitarbeiter eine Corona-Infektion habe, berichtet Kusche. Daraufhin seien die entsprechenden Kollegen und Kontaktpersonen getestet worden. Der Betriebsleiter weist darauf hin, dass bei Müller als einem fleischverarbeitenden Betrieb hohe Hygiene-Standards eingehalten werden. Wer mit den Lebensmitteln zu tun habe, trage Astro-Hauben mit eingenähtem Mundschutz.  

          Der Betrieb sei nicht geschlossen, betont Kusche. Was nun genau passiert, regelt das Landratsamt. Demnach müssen alle positiv auf Corona getesteten Mitarbeiter komplett zuhause in Quarantäne bleiben, aber auch die Mitarbeiter ohne Corona dürften ihre Wohnung nur verlassen, um zur Arbeit zu kommen.

            

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