Wozu Milliardäre gut sind
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Dietmar Hopp Bild: dpa
Pflegekräfte, Verkäuferinnen und Müllmänner halten im Lockdown den Laden am Laufen. Aber ein paar pfiffige Unternehmer und Milliardäre gehören auch auf die Liste der Corona-Helden.
Die Älteren werden sich noch an Friedrich von Bohlen und Halbach erinnern. Bohlen, Spross der Krupp-Dynastie, war ein Star der sogenannten New Economy. „Lion Bioscience“ hieß sein Unternehmen, das die moderne Informations- und Biotechnologie zusammenzubringen versprach. Gut zwanzig Jahre ist das jetzt her. Wie das funktionieren sollte, hatten wir damals nicht so genau verstanden. Aber es waren aufregende Zeiten: Gerade hatte der amerikanische Forscher Craig Venter mit viel Bohei das menschliche Genom entschlüsselt, eine Erkenntnis mit mutmaßlich großem Potential für die medizinische und biotechnologische Forschung. Und Bohlen war sozusagen der Botschafter Venters in Deutschland.

Freier Autor in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
All das hatte sich damals nicht nur in Berliner Intellektuellenkreisen, sondern bis in die Lehrerzimmer der Hinterpfalz herumgesprochen. Aktien des Neuen Marktes galten als schick, und die Lion-Bioscience-Aktie war ein Renner im eigentlich börsenskeptischen Deutschland. Dass die Unternehmen Verluste machten, hielt die Leute nicht davon ab, Aktien zu kaufen, deren Kurs immer weiter nach oben kletterte. Man sprach von der „Cash-Burn-Ratio“: Je schneller ein Unternehmen Geld zu verbrennen verstand, als umso größer galt das künftige Gewinnpotential. Aus solchen schrägen Versprechen speiste sich die Hoffnung, mit der New Economy reich werden zu können und zugleich als Kleinaktionär ganz vorne auf der Lokomotive des gesellschaftlichen Fortschritts zu sitzen.
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