Ein Preis wie ein Statement: Der Liter Diesel unter einem Euro Bild: dpa
Das hätte man sich nach dem teuren Tank-Herbst 2018 nicht träumen lassen: Sprit für weniger als 1 Euro je Liter. Das Kartellamt berichtet von günstigen Tageszeiten, teuren Ausreißern und einem Süd-Nord-Gefälle.
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Benzin ist dann besonders günstig, wenn man es nicht braucht. Wer je an dieser niederschmetternden Erkenntnis gezweifelt haben sollte, wird dieser Tages eines Besseren belehrt. Seit Deutschlands Wirtschaft heruntergefahren wurde, können Autofahrer an den Anzeigetafeln ihrer Tankstelle endlich die Preise sehen, die sie sich immer schon gewünscht hatten. Man erinnere sich nur an die Exzesse im teuren Tank-Herbst 2018, als der Rhein und seine Nebenflüsse zeitweise nicht schiffbar waren – damals konnte man für Sprit leicht 1,40 bis 1,50 Euro je Liter zahlen. Jetzt gibt es zumindest Diesel oft schon für unter 1 Euro. Und selbst die Versuche der Mineralölgesellschaften, mit den jüngsten Lockerungsübungen auch die Benzinpreise wieder anzuheben, waren nur von mäßigem Erfolg gekrönt.
„Seit Jahresanfang sind die Rohölpreise stark gefallen“, berichtet das Bundeskartellamt in seinem jährlichen Bericht zum deutschen Benzinmarkt, basierend auf der Markttransparenzsstelle für Kraftstoffe. „Dem sind auch die Raffinerie-Abgabepreise und die Tankstellenpreise für Super E5 und E10 sowie Diesel gefolgt, allerdings mit Einschränkungen“, berichtet das Kartellamt. Zwischenzeitlich habe sich der Abstand zwischen dem Rohölpreis und den Tankstellenpreisen „sichtbar erhöht“. Das könnte darauf hindeuten, dass die Anbieter die Marge ausgeweitet hätten, ohne dass sich das Kartellamt da so genau festlegt: „Bis Mitte April ist der Abstand nicht ganz zum Ausgangsniveau zurückgekehrt.“
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