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Schwieriger Verkauf : Commerzbank findet nur wenige Bieter für die M-Bank

Die M-Bank ist an der Börse 3,7 Milliarden Euro wert Bild: Reuters

Die Commerzbank will mit dem Verkaufserlös für die polnische M-Bank Investitionen finanzieren. Doch das Kaufinteresse ist offenbar mau.

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          Die Commerzbank tut sich schwer, ihre polnische Tochtergesellschaft M-Bank zu verkaufen. Nach Informationen der F.A.Z. gibt es mit der teilstaatlichen polnischen Bank Pekao und der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Apollo nur zwei Kaufinteressenten, die ein erstes Angebot abgeben haben.

          Hanno Mußler
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Dienstag, lediglich Pekao habe ein Gebot abgegeben und Polens größtes Geldhaus PKO prüfe noch. Damit zeichnet sich ab, dass es für die Commerzbank schwierig wird, durch den Verkauf ihres Anteils von 70 Prozent an der M-Bank wie geplant die nötigen Investitionen in ihr Kerngeschäft aufzubringen und 1 Milliarde Euro Eigenkapital frei zu setzen.

          Die M-Bank ist derzeit an der Börse Warschau umgerechnet 3,8 Milliarden Euro wert, die (zuletzt bei dem Verkauf der Comdirect an den Hedge-Fonds Petrus) gern auf Aktienpaketzuschläge verweisende Commerzbank könnte daher mindestens mit 2 Milliarden Euro Verkaufserlös rechnen. Der Sprecher der Commerzbank wollte sich am Dienstag nicht zu dem geringen Kaufinteresse oder zu speziellen Bietern äußern. Der Verkaufsprozess der M-Bank laufe. Der Commerzbank-Sprecher sagte indes auch: „Klar ist aber, dass die Commerzbank ein so wertvolles Asset wie die M-Bank nur zu einem adäquaten Preis verkaufen wird.“

          Bekannt ist, dass wider Erwarten die österreichische Erste Bank nicht bietet und wohl auch keine andere ausländische Bank in Polen wie ING, Santander oder BNP Paribas. Auch Apollo geben Finanzkreise nur geringe Chancen. „Die rechtsnationale Regierung in Warschau will eine polnische Lösung“, heißt es. Auch die vielen Franken-Kredite der M-Bank erweisen sich als Verkaufshindernis. Dagegen hatte sich Commerzbank-Chef Martin Zielke im Dezember 2019 noch sehr zuversichtlich gezeigt. Auf die Frage, wann der Verkauf der M-Bank über die Bühne sein solle, hatte Zielke der F.A.Z. gesagt: „So ein Prozess ist immer schwer vorherzusehen, aber unsere Ambition ist es, bis Ende nächsten Jahres durch zu sein.“

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