Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner, 43, ist seit gut hundert Tagen Bundesminister der Finanzen. Bild: Andreas Pein
„Ich überlege mir jede Ausgabe genau“
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Finanzminister Christian Lindner über Haushalten in der Krise und die Grenzen des Schuldenmachens. Die Hilfen für Autofahrer verteidigt er, warnt aber gleichzeitig: Auf Dauer kann der Staat die Energiepreise nicht deckeln.
Herr Lindner, wie haben Sie Putins Angriff auf die Ukraine am 24. Februar erlebt?
Ich habe die Meldungen am frühen Morgen gesehen. Es gab Befürchtungen. Nun aber wurden sie schreckliche Realität. Vorbereitungen für den Fall der Fälle hatte die Bundesregierung bereits getroffen. Schon seit Dezember haben wir mit Partnern an möglichen Sanktionen unterschiedlicher Skalierung und an energiewirtschaftlichen Fragen gearbeitet.
Was war Ihr erster Gedanke?
Mit der Ukraine wird eine Gesellschaft angegriffen, weil sie sich für unsere Werte entschieden hat. Ich war 2020 in Kiew zu Gesprächen. Daran und an die Hoffnungen der Menschen habe ich gedacht. Welcher Weltformwechsel uns bevorsteht, um ein Wort des Philosophen Peter Sloterdijk zu gebrauchen, das kann gegenwärtig niemand sagen. Aber eines gibt mir Zuversicht: die enge Zusammenarbeit in EU, NATO und G 7. Neulich noch sahen manche die NATO als hirntot und die EU bestenfalls als Umverteilungsmaschine. Das liegt hinter uns.
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