Eine Entlastung für 48 Millionen Bürgerinnen und Bürger
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Der Staat soll sich nicht auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger bereichern, sagt Finanzminister Christian Lindner mit Blick auf die kalte Progression. Bild: dpa
Arbeitnehmerinnen, Geringverdiener, Rentnerinnen oder Selbständige können profitieren, wenn in Zeiten steigender Preise die kalte Progression ausgeglichen wird. Das ist kein gönnerhafter Akt, sondern mehrfach geboten. Ein Gastbeitrag.
Unser Steuersystem beruht auf dem Prinzip der Leistungsfähigkeit. Wer mehr verdient, soll nach der gesellschaftlich vorherrschenden Gerechtigkeitsvorstellung einen prozentual größeren Beitrag leisten. Deshalb gibt es im Einkommensteuertarif steigende Steuersätze. Deutschland hat infolgedessen ein im internationalen Vergleich außerordentliches Niveau sozialer Umverteilung.
In Zeiten der Inflation werden aber selbst steigende Bruttolöhne von steigenden Preisen absorbiert. Es erhöht sich für die Menschen ihr Steuersatz, obwohl ihre Kaufkraft stagniert oder schwindet. Aus der beabsichtigten Progression wird somit die „kalte“ Progression. Profiteur ist der Fiskus. Sollte sich der Staat aber auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger bereichern? Nein, wir sollten diese demokratisch nicht legitimierten Einnahmen zurückgeben.
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