Heimisches Potential : Lindner befürwortet Öl- und Gasförderung in der Nordsee
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Ölplattform in der Nordsee vor Norwegens Küste: Auch bald in deutschen Gewässern? Bild: dpa
Angesichts des Ukrainekrieges spricht sich Finanzminister Lindner für eine Öl- und Gasförderung in der Nordsee aus. Es seien ungenutzte Reserven vorhanden.
Im Hinblick auf das Energiepreisniveau, das durch den Ukrainekrieg stark zunahm, äußerte sich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zu der Möglichkeit der Gas- und Ölförderung in der Nordsee. „Um es klar zu sagen: Ich halte die Festlegung des Koalitionsvertrages, dass wir in der Nordsee nicht mehr Öl und Gas fördern wollen und keine neuen Felder explorieren wollen, für aus der Zeit gefallen“, sagte er dem Magazin „The European“.
Momentan würde Deutschland nicht alle verfügbaren Rohstoffreserven ausnutzen. Die heimische Förderung von Öl und Gas seien aufgrund der aktuellen Entwicklungen wirtschaftlich bedeutender als bisher vermutet. „Insbesondere mit den Niederländern müssen wir schauen, was da in der Nordsee konkret geht“, sagte Lindner.
One-Dyas, ein Unternehmen aus den Niederlanden, plant bereits den Bau einer Gasförderplattform in der Nähe des Wattenmeers, mit der eine jährliche Förderung von rund zwei Milliarden Kubikmeter Gas möglich sein soll. Im vergangenen Sommer sprach sich die rot-schwarze Landesregierung gegen dieses Vorhaben aus, positionierte sich jedoch angesichts der Unsicherheiten bezüglich der Energieversorgung für eine Neubewertung.