
China will vom Klima nichts wissen
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Smog und volle Straßen in Peking (Bild von 2015) Bild: Reuters
Chinas Machthaber Xi Jinping will seine Nation wieder an die Weltspitze führen. Auf dem Weg dorthin sorgt man sich eher um andere Dinge als das Klima.
In seiner Warnung, die Menschheit könnte die Kontrolle über die Erderwärmung verlieren, hat der Weltklimarat kein einzelnes Land mit Namen genannt. Doch wenn die Vereinten Nationen feststellen, ohne ein Ende der Kohleenergie schwebe die Erde in Lebensgefahr, ist vor allem China gemeint: Die Nation, die pro Kopf 40 Prozent weniger Treibhausgase ausstößt als die USA, bläst durch ihre schiere Größe von 1,4 Milliarden Menschen und dem schnellen Wachstum ihrer Wirtschaft mehr CO2 in die Atmosphäre als alle entwickelten Industriestaaten zusammen.
Ohne eine radikale Energiewende in China wird sich das Tempo des Klimawandels nicht bremsen lassen. Das Land war im Jahr 2019 für 27 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich – vor allem deshalb, weil es über die Hälfte des Kohlestroms auf der Welt produziert. Selbst im Pandemiejahr 2020, als die Emissionen fast überall auf der Welt sanken, stiegen sie in China gegenüber dem Vorjahr ohne Lockdown um 1,7 Prozent. Deshalb stellt sich die Frage, welche Schlüsse die Führung in Peking daraus zieht, dass die Weltgemeinschaft die „Alarmstufe Rot“ ausgerufen hat.
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