Die China-Frage
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Ein Mitarbeiter von Volkswagen China im Werk in Urumqi. Bild: REUTERS
Wie sollen es Europas Unternehmen mit China halten? Und ist die Politik zögerlich? Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist auf dem Weg nach Amerika, um genau diese Fragen zu klären.
Im Mai 2022 machte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, das wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr statt wie sonst im Winter stattfand, ein neues Wort die Runde: „Friendshoring“. Gemeint ist eine Absage an die Globalisierung, der Handel soll auf befreundete Staaten beschränkt werden. Das richtet sich vor allem gegen ein Land: China. Die Corona-Krise und der russische Angriff auf die Ukraine haben gezeigt, wie gefährlich es ist, sich abhängig von einzelnen Lieferanten zu machen. Aber es geht um mehr als um die Sicherung von Rohstoffen und Vorprodukten. Es geht um Geopolitik. Die Idee zum Friendshoring kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten. Sie wollen damit vor allem eine Allianz gegen ihren neuen Hauptgegner China schmieden.
Und wie reagieren die europäischen Unternehmen auf die schwierige geopolitische Lage? Von einem Rückzug der Großindustrie aus China kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Sie ist auf Expansionskurs und bekennt sich dazu auch deutlich. Der Chemiekonzern BASF will bis Ende des Jahrzehnts 10 Milliarden Euro in seinen Standort im südchinesischen Zhanjiang stecken. Volkswagen investiert 2,4 Milliarden Euro in ein Gemeinschaftsprojekt mit einem chinesischen Unternehmen. BMW will mehr als eine Milliarde Euro in die Hand nehmen, um sein Batteriemontagewerk im Norden Chinas zu vergrößern. Und der Autozulieferer Bosch hat gerade bekannt gegeben, dass er eine Milliarde Euro in ein neues Werk bei Schanghai investieren will.
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