Die planlose Hoffnung auf Hilfe aus der Türkei
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Ankunft türkischer Gastarbeiter auf dem Düsseldorfer Flughafen 1961 Bild: picture-alliance / Wolfgang Hub
An deutschen Flughäfen fehlt das Personal. Die Bundesregierung will deshalb Gastarbeiter aus der Türkei holen – ohne Bleibeperspektive und ohne konkreten Plan.
Wer in diesen Tagen mit dem Flugzeug in den Sommerurlaub startet, der braucht Nerven aus Stahl. Stundenlang mussten viele Passagiere zuletzt an den Check-in-Schaltern und Sicherheitskontrollen warten. Auf dem Arbeitsmarkt geht es längst nicht mehr nur um den viel beschworenen Fachkräftemangel, sondern ganz allgemein um einen Arbeitskräftemangel. 5500 Arbeitskräfte fehlen der Luftfahrtbranche deutschlandweit. Deshalb wird sie von der Bundesregierung nun mit einer Sonderregelung beglückt.
Die Antwort auf den Personalmangel klingt ein bisschen wie aus den Sechzigerjahren, als „Gastarbeiter“ das deutsche Wirtschaftswunder vorantreiben sollten, ohne dass sich jemand Gedanken über ihre Integration gemacht hätte. Allein aus der Türkei sind damals mehr als 860 000 Menschen nach Deutschland eingewandert, erst mal nur auf Zeit. Nun sollen wieder ausländische Arbeitskräfte aushelfen. Sie sollen vor allem aus der Türkei kommen und nach drei Monaten wieder nach Hause gehen. Deutschkenntnisse sind nicht nötig. Der Grund: Die Arbeit sei ja zeitlich begrenzt. Das Auswärtige Amt soll Tausende Arbeitsvisa im Schnellverfahren ausstellen.
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