Unkrautvernichtungsmittel : Bundesregierung will Glyphosat weiter erlauben
- -Aktualisiert am
Glyphosat gibt es auch im Baumarkt. Bild: Wolfgang Eilmes
Umweltschützer würden das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat am liebsten verbieten. Aber die Bundesregierung will sich bei der EU für die weitere Zulassung aussprechen.
Obwohl die Entscheidung darüber, ob das politisch diskutierte Unkrautgift Glyphosat in der EU künftig weiter zugelassen sein soll, auf Betreiben einiger Staaten vertagt wurde, will die Bundesregierung dafür stimmen. Nach Ressortabstimmung zwischen Agrar- und Umweltministerium und somit zwischen Union und SPD will sie der Wiederzulassung des verbreiteten Herbizids nun wohl zustimmen. Das geht aus einem Brief des Landwirtschaftsministeriums an die EU-Kommission hervor, aus dem am Dienstag mehrere Medien zitierten.
Darin heißt es, Deutschland schließe sich der fachlichen Bewertung der europäischen Risikobewertungsbehörde Efsa an, die Glyphosat als für Menschen wohl nicht krebserregend eingestuft hatte. Eine Behörde der Weltgesundheitsorganisation hatte Monate zuvor gewarnt, Glyphosat sei „wahrscheinlich krebserregend“.
Glyphosat wird von Konzernen wie Monsanto und Bayer hergestellt und gilt als das am meisten eingesetzte Pestizid. Anfang März hatte die EU eine Entscheidung über die Wiederzulassung von Glyphosat vertagt, da keine Mehrheit für den Beschluss zustande kam. Im April oder Mai soll wieder abgestimmt werden.