Prognose der Bundesbank : Rückgang der Inflation im März erwartet
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Lebensmittel an der Supermarktkasse: Die Deutsche Bundesbank rechnet im laufenden Monat aufgrund eines statistischen Effekts mit einem Rückgang der Teuerung. Bild: dpa
Die Deutsche Bundesbank rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaftsaktivität im laufenden Quartal erneut sinken wird. Bei der Teuerung erwartet sie allerdings einen Rückgang.
Die Bundesbank rechnet wegen der anhaltend hohen Inflation mit einer Rezession in Deutschland. „Alles in allem wird die deutsche Wirtschaftsaktivität im laufenden Quartal wohl erneut sinken", sagte die deutsche Notenbank am Montag in ihrem Monatsbericht voraus. "Der Rückgang dürfte jedoch geringer ausfallen als im Schlussquartal 2022." Von Oktober bis Dezember war das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent gesunken. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Volkswirte von einer „technischen Rezession". Die Bundesbank ist damit pessimistischer als einige führende Wirtschaftsinstitute, die in ihren Frühjahrsprognose ein Wachstum für Januar bis März voraussagen.
Konsumnahe Wirtschaftsbereiche leiden
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) etwa sagt ein Plus von 0,2 Prozent voraus, auch das IWH in Halle erwartet einen Anstieg. Industrie und Bau steigerten ihre Produktion im Januar zwar wieder kräftig, heißt es im Monatsbericht. Die Warenexporte hätten sich jedoch nur teilweise erholt. "Darüber hinaus leiden die konsumnahen Wirtschaftsbereiche nach wie vor unter der anhaltend hohen Teuerung und der daraus resultierenden Zurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher", begründete die Bundesbank ihren Pessimismus. Im Einzelhandel etwa seien die Umsätze auf dem bereits gedrückten Niveau des Vormonats geblieben: „Die deutsche Wirtschaft erholte sich zu Jahresbeginn 2023 nur mühsam von dem breit angelegten und kräftigen Rücksetzer aus dem Dezember des vergangenen Jahres."
Die Bundesbank rechnet zugleich bei der Teuerung mit einer Entspannung: „Im März dürfte die Inflationsrate in Deutschland aufgrund eines Basiseffekts deutlich zurückgehen." Nach der russischen Invasion in der Ukraine waren die Energiepreise im März 2022 sprunghaft gestiegen, was sich bislang in einer deutlich erhöhten Inflationsrate widerspiegelte, die im Januar und Februar bei jeweils 8,7 Prozent lag. „Ab März bildet dagegen das erhöhte Preisniveau die Basis für die Berechnung der Inflationsrate, was sich in einer niedrigeren Gesamtrate niederschlägt", heißt es im Monatsbericht.
Wirtschaftsaktivität werde erneut sinken
Entwarnung wird aber nicht gegeben: Die sogenannte Kernrate, bei der die Energie- und Nahrungsmittelpreise herausgerechnet werden, habe sich als außerordentlich hartnäckig erwiesen. Sie könnte laut Bundesbank zur Jahresmitte sogar noch etwas ansteigen. Experten sehen in einer höheren Kernrate ein Signal dafür, dass die Unternehmen etwa höhere Energiekosten an die Verbraucher weitergeben.
Zugleich rechnet die Bundesbank weiterhin mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu Jahresbeginn. „Alles in allem wird die deutsche Wirtschaftsaktivität im laufenden Quartal wohl erneut sinken“, hieß es im Monatsbericht. Der Rückgang dürfte jedoch geringer ausfallen als im Schlussquartal 2022, als die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal schrumpfte. Sinkt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession.
Der Bundesbank zufolge steigerten die Industrie und der Bau ihre Produktion im Januar zwar wieder kräftig. Die Warenexporte hätten sich bereinigt um Preiserhöhungen jedoch nur teilweise erholt. Zudem bremse die anhaltend hohe Inflation den Konsum der Menschen in Deutschland.