Brüssel untersagt gleich zwei Fusionen
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TGV meets ICE: Die EU untersagt die geplante Großfusion in der Bahn. Bild: dpa
„Wir wollen europäische Firmen, die auf dem Weltmarkt bestehen können“, sagt Jean-Claude Juncker. Europas Wettbewerbshüter würden aber nicht „Politik spielen“.
In einer Doppelentscheidung wird die EU-Kommission an diesem Mittwoch zwei Fusionsvorhaben mit deutscher Beteiligung untersagen. Wie die F.A.Z. erfahren hat, wird die Wettbewerbsbehörde nicht nur wie schon absehbar den geplanten Zusammenschluss der Zugsparten von Siemens und Alstom blockieren, sondern auch den Verkauf der Sparte für Flachwalzprodukte des Hamburger Kupferkonzerns Aurubis an die Ulmer Wieland-Werke. Die beiden zählten zu den größten drei der Branche; eine Übernahme durch Wieland würde die Konzentration weiter verschärfen, hieß es in der Behörde.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte am Dienstag in Brüssel, es gebe in Wettbewerbsfällen keine Vorzugsbehandlung aus politischen Gründen. „Wir wollen europäische Firmen, die auf dem Weltmarkt bestehen können“, sagte er. Die Maßstäbe in der Wettbewerbspolitik änderten sich dadurch aber nicht. Seine Behörde werde in Wettbewerbsfragen niemals „Politik spielen“. Seit Einführung der EU-Fusionskontrolle vor rund 30 Jahren habe die Kommission weniger als 30 Fusionen untersagt und mehr als 6000 genehmigt. Man stelle sich also nicht grundsätzlich der Bildung europäischer Champions in den Weg.
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