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Werner Mussler (wmu.)

Euro-Konjunktur : Noch weiter abwärts

In der Krise steht alles still. Ein Bild vom Hamburger Hafen. Bild: dpa

In Brüssel hofft man auf eine Besserung, doch die soll nicht vor dem Jahresende 2021 eintreten. Wenn es nicht noch schlimmer kommt.

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          Die europäische Wirtschaft wird nach der Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr stärker schrumpfen als je zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Das überrascht niemanden mehr. Mittlerweile geht es nur noch um die Frage, wie schlimm es in diesem Jahr wird und ob sich die Euro-Konjunktur 2021 berappeln kann.

          Die Zahlen der Kommission lassen trotz allem verhaltenen Optimismus erkennen. Glaubt man der Behörde, hat die EU bis Ende 2021 das Schlimmste hinter sich, auch wenn bis dahin nicht überall das Niveau der Wirtschaftsleistung von Ende 2019 erreicht werden dürfte. Freilich beruht die Prognose auf anspruchsvollen Annahmen: dass der Lockdown in den nächsten Wochen nach und nach zu Ende geht, dass die Pandemie dann unter Kontrolle bleibt, dass die zusätzlichen Schulden der EU-Staaten nicht in eine neue Finanzkrise münden, dass der Wettbewerb im Binnenmarkt nicht verfälscht wird, dass die globalen Märkte wieder öffnen.

          Man muss kein notorischer Pessimist sein, um nicht all diese Annahmen und die mit ihnen verknüpfte Prognose für realistisch zu halten. Wenn sich nur eine nicht erfüllt, dürfte es noch weiter bergab gehen.

          Werner Mussler
          Wirtschaftskorrespondent in Brüssel.

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