Der Biontech-Effekt
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Mainz bleibt Mainz, mit dem Dom in der Mitte – aber drum herum bald gerne auch mit recht vielen Biotechfirmen, die Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen. Bild: Helmut Fricke
Der Corona-Impfstoff von Biontech hat Mainz reich gemacht. Kann die Stadt ein echter Hightech-Standort werden?
Ein schicker Name kann nicht schaden, wenn ein Unternehmen sein Glück an der Börse sucht. Also setzten sich im vergangenen Sommer Geschäftsführer und Geldgeber einer kleinen deutschen Krebsdiagnostikfirma zusammen, um einen Ersatz für das Wortungetüm „Pharmgenomics“ zu finden, auf das sich die Gründer dreizehn Jahre vorher geeinigt hatten. Für das Wagnis Nasdaq, den Gang an die New Yorker Technologiebörse, sollte etwas Zeitgemäßeres, Positiveres her. Zehn Vorschläge standen zur Auswahl, berichtet Moritz Eidens, der Wissenschaftsvorstand des Unternehmens. „Die Entscheidung fiel uns nicht schwer.“
Mainz Biomed heißt die Firma seitdem. Ihre Labore befinden sich in einem Gewerbegebiet am Stadtrand, die Gründer kamen von der Mainzer Uni. Aber jede Wette: Die Namenssuche wäre anders ausgegangen, zumindest hätte sie länger gedauert, wenn in Mainz nicht etwa zur gleichen Zeit wie Pharmgenomics ein Unternehmen namens Biontech gegründet worden wäre. Vor zwei Jahren kannten auch diese Firma nur Eingeweihte, sie hatte noch kein Produkt im Angebot, nur Hoffnungswerte. Inzwischen sind mehr als 3 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff von Biontech verkauft worden.
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