Der Ölprinz mit den tiefen Taschen
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Nicht nur China baut seine Macht in Asien dank seiner wirtschaftlichen Kraft aus – zunehmend erkauft sich auch Saudi-Arabien Einfluss. Für den Westen schafft das Probleme. Bild: Bloomberg
Nicht nur China baut seine Macht in Asien dank seiner wirtschaftlichen Kraft aus – zunehmend erkauft sich auch Saudi-Arabien Einfluss. Für den Westen schafft das Probleme.
So empfängt man Freunde mit sehr tiefen Taschen: Als Saudi-Arabiens Kronprinz Muhammad Bin Salman Al Saud Mitte Februar auf die pakistanische Luftwaffenbasis Nur Khan Air Base in Rawalpindi zuflog, eskortierten sechs Kampfflugzeuge der Pakistaner seine Maschine. Der neue Ministerpräsident Imran Khan chauffierte ihn persönlich zu seinem Amtssitz, riesige Poster mit den Bildern der beiden Staatsmänner schmückten die Straßen und hießen den Prinzen in „seiner zweiten Heimat“ willkommen. Als Begrüßungsgeschenk bekam er eine vergoldete Maschinenpistole überreicht. Die Araber bedankten sich mit Investitionsversprechen über 20 Milliarden Dollar und einer Finanzspritze für den maroden Haushalt Pakistans.
Der Prinz muss die Stunden unter Freunden genossen haben. Denn der Westen zeigt ihm die kalte Schulter. Seit der Ermordung des Dissidenten Jamal Khashoggi im Oktober 2018 im saudischen Generalkonsulat in Istanbul, aber auch wegen des saudischen Kriegs im Jemen, sind der Kongress in Washington genauso wie die Tech-Milliardäre in Silicon Valley auf Abstand zum Königreich gegangen.
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