Hassfigur von Verschwörungstheoretikern: Microsoft-Gründer Bill Gates Bild: AFP
In der Anfangszeit wurde Bill Gates als Held der Corona-Krise gefeiert. Dann kam der Mob: Jetzt findet sich der Milliardär inmitten von Verschwörungstheorien wieder. Die Anschuldigungen sind abenteuerlich.
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Etwas überraschend kam die Ehrung für Bill Gates damals schon. Im Jahr 2005 kürte ihn die Zeitschrift „Time“ zur „Person des Jahres“. Der Titel wurde ihm nicht etwa wegen seiner Leistung als Mitgründer und langjähriger Vorstandschef des Softwarekonzerns Microsoft verliehen. Vielmehr wurde er zusammen mit seiner Frau Melinda und dem irischen Rockstar Bono für wohltätige Arbeit zur Bekämpfung von Armut ausgezeichnet. „Die guten Samariter“ hieß es auf der Titelseite unter dem Konterfei der drei Gewürdigten.
Es war eine bemerkenswerte Rehabilitation. In seiner Funktion als Microsoft-Chef wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, Gates einen Preis für Barmherzigkeit zu geben. Er wurde zwar als Unternehmer bewundert, hatte aber auch einen Ruf als gnadenloser Monopolist, der sich den Wettbewerb mit rabiaten Methoden vom Leib hält. In den späten neunziger Jahren war Microsoft deshalb Gegenstand eines spektakulären Kartellverfahrens. Aber um den Jahrtausendwechsel schlug Bill Gates einen neuen Weg ein, der ihm helfen sollte, zu korrigieren, wie ihn die Öffentlichkeit wahrnimmt. Er gab Verantwortung bei Microsoft ab und rief mit seiner Frau die „Bill & Melinda Gates Foundation“ ins Leben.
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