Auf Netflix gibt es seit Kurzem eine vierstündige Dokumentation über den Fall Bernie Madoff. Sie erinnern sich: Das ist jener Betrüger, der über fünfzehn Jahre gutgläubige Anleger um insgesamt 65 Milliarden Dollar geprellt hat und dafür zu 150 Jahren Haft verurteilt wurde. Davon hat Madoff elf Jahre verbüßt. Dann starb er im Jahr 2021 im Alter von 82. Madoff gilt als der größte Finanzbetrüger der Geschichte. Rund 300 Anwaltskanzleien mit 45.000 Anwälten waren mit dem Fall befasst.
Das Netflix-Format nennt sich „True Crime Doku“. Das, so lerne ich als Novize, ist zu unterscheiden von „Doku Fiction“, wo die Filmemacher die Leerstellen mit ihrer Phantasie ausmalen. In der Madoff-Serie kommen Zeitzeugen, Opfer, Whistleblower, Angestellte und mögliche Komplizen zu Wort. Was die Zeugen erzählen, wird in Filmszenen mit Schauspielern nachgestellt. Als Zuschauer soll man den Eindruck gewinnen, dem Verbrecher ganz nah zu sein – was in der Wirklichkeit bekanntlich eher selten vorkommt.
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