https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bamf-steckt-40-millionen-euro-in-digitale-integrationskurse-16776654.html

Corona-Krise : Bamf steckt 40 Millionen Euro in digitale Integrationskurse

  • Aktualisiert am

Aus der Vor-Corona-Zeit: Deutschkurs für Flüchtlinge in Halle Bild: dpa

220.000 Zuwanderer mussten wegen der Corona-Pandemie ihren Integrationskurs unterbrechen. Ein Teil wird nun digital unterrichtet – aus Sicht des Bamf geht es um viel.

          1 Min.

          Wegen der Corona-Pandemie mussten nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 220.000 Zuwanderer ihre Integrationskurse unterbrechen. „Wenn wir nicht personell und finanziell die Integrationsbemühungen auch in Zeiten der Pandemie aufrechterhalten, droht eine große Gruppe von Zuwanderern, vor allem Flüchtlinge, beim Ankommen in Deutschland zu scheitern“, sagte die Bamf-Abteilungsleiterin „Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt“, Uta Saumweber-Meyer, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Sie würden weniger schnell Anschluss an die deutsche Gesellschaft und an den Arbeitsmarkt finden.“

          Aus diesem Grund habe das Bamf rund 40 Millionen Euro aus dem aktuellen Haushalt genommen, um etwa die fest angestellten Lehrkräfte und die Honorarkräfte der Kursträger weiter zu beschäftigen. So habe die Behörde insgesamt bereits rund 7000 Online-Tutorien und virtuelle Klassenzimmer genehmigt, mit denen fast 83.000 Zuwanderer digital lernten, erläuterte Saumweber-Meyer.

          Begleitet von einer Lehrkraft, lösen die Flüchtlinge und Migranten nach ihren Worten in den Tutorien grammatikalische Aufgaben, füllen Lückentexte aus und machen Sprechübungen: „In den virtuellen Klassenzimmern der Berufssprachkurse funktioniert der Unterricht wie in einem gewöhnlichen Kurs vor Corona-Zeiten, nur eben virtuell, per Videokonferenz.“

          „Die digitalen Unterrichtwerkzeuge sind wichtig, um auch in Zeiten der Pandemie die Integration der Menschen in Deutschland voranzubringen“, sagte die Bamf-Abteilungsleiterin. Es sei unklar, wie lange die derzeitige Situation anhalte. „Auch die Integration wird in Zukunft stärker auf das digitale Lernen setzen müssen“, betonte sie. Ein vollständiger Ersatz für den Kontakt zwischen Lehrkräften und Schülern sei der Online-Unterricht aber nicht.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Künstliche Intelligenz bietet Chancen – über die Risiken muss frühzeitig gesprochen werden.

          Unberechtigte Zukunftsängste : Die KI wird uns nicht auslöschen

          Derzeit wird regelmäßig und zunehmend dramatisch vor Künstlicher Intelligenz gewarnt. Sogar von einem „Auslöschungsrisiko“ ist die Rede. Was da dran ist? Eher wenig.
          Eine Mitarbeiterin der Pflege geht über einen Gang auf der Corona-Intensivstation des Universitätsklinikums Essen.

          Überlastete Medizin : Unsere Gesundheit steht auf dem Spiel

          Im Gesundheitswesen will jeder für sich das Beste rausholen. Doch Ärzte und Patienten werden zurückstecken müssen, wenn die Versorgung auch in Zukunft weiter gewährleistet sein soll.
          Politikberatung auf höchster Ebene: Jutta Allmendinger und Olaf Scholz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Dezember 2022

          Spitzenforscherinnen : Wer folgt auf Jutta Allmendinger?

          Deutschlands umtriebigste Wissenschaftlerin tritt ab. Um ihre Nachfolge am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung wird nicht nur mit lauteren Mitteln gekämpft.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.