Kritiker: Maßnahme wirkungslos : Bahnfahrer aus Risikogebieten sollen Online-Formular ausfüllen
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Polizisten kontrollieren das Einhalten der Maskenpflicht in einem ICE. Bild: dpa
„Kontaktdaten und Angaben zur Reise zu hinterlegen“ sei für Rückkehrer aus Risikogebieten eine „behördliche Pflicht“. Dafür gibt es nun ein Internetformular. Ob das allerdings auch ausgefüllt wird, will die Bahn nicht kontrollieren.
Bahnreisende aus Risikogebieten sollen ihre Daten bei der Fahrt mit der Deutschen Bahn in Online-Formulare eintragen. Diese stehen von nun an auf der Internetseite des bundeseigenen Konzerns zur Verfügung, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Darin müssen die Kunden ihre Zugdaten, die persönliche Adresse sowie Ziele und Aufenthaltsorte in Deutschland angeben. Auch mögliche Covid-19-Krankheitssymptome sollen in dem Formular angegeben werden.
„Reisende, die mit Zügen der Deutschen Bahn aus Risikogebieten einreisen, werden mit Durchsagen in den Zügen darüber informiert, dass die behördliche Pflicht besteht, Kontaktdaten und Angaben zur Reise zu hinterlegen“, hieß es. „Die Daten werden sicher gespeichert und nur auf offizielle Nachfrage den Gesundheitsbehörden zur Verfügung gestellt.“ Nach einem Monat würden sie gelöscht. Ob die betroffenen Reisenden der Aufforderung nachkommen, werde allerdings nicht kontrolliert.
Das kritisierte der FDP-Bahnpolitiker und Bundestagsabgeordnete Christian Jung. „Wenn die Reisenden aus Risikogebieten und ihre Angaben nicht richtig kontrolliert werden, sind die Maßnahmen und Ankündigungen der Deutschen Bahn wirkungslos und verzichtbar“, monierte Jung. Wichtiger sei ein schlüssiges Hygienekonzept der Bahn, „damit es nicht zu Coronazügen kommt“.
Das einzige Risikogebiet, aus dem heraus es regionale Bahn-Verbindungen nach Deutschland gibt, ist derzeit Luxemburg. Mit München, Nürnberg und Stuttgart können sich Reisende bislang an drei deutschen Bahnhöfen testen lassen. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten sind Tests verpflichtend.