Start-up Zoox : Amazon kauft Spezialisten für autonomes Fahren
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Ein autonomes Fahrzeug des amerikanischen Unternehmens Zoox Bild: dpa
Der Online-Händler zahlt einen Milliardenbetrag für Zoox. Und lässt offen, was er damit vorhat. Spekuliert wird zum Beispiel über eine Flotte von Roboter-Taxis.
Amazon.com wagt eine milliardenschwere und auch etwas rätselhafte Akquisition auf dem Gebiet des autonomen Fahrens. Der Online-Händler kündigte am Freitag den Zukauf von Zoox an, einem in Kalifornien beheimateten Spezialisten für selbstfahrende Autos. Ein Preis wurde nicht genannt, Medienberichten zufolge zahlt Amazon aber mehr als eine Milliarde Dollar. Es wäre damit eine der größeren Akquisitionen in der Geschichte des Unternehmens. Zoox wurde 2018 allerdings von Investoren schon einmal mit 3,2 Milliarden Dollar bewertet.
Zoox hat eine autonome Fahrtechnologie entwickelt und sie in umgerüsteten Geländewagen von Toyota in einigen amerikanischen Städten getestet. Daneben arbeitet das 2014 gegründete Unternehmen aber auch an einem eigenen selbstfahrenden Auto. Was Amazon mit Zoox vorhat, ist indessen unklar, der Konzern machte dazu in seiner Mitteilung keinerlei Angaben.
Eine naheliegende Spekulation wäre, dass Amazon darauf setzt, die Technologie von Zoox in seinem riesigen Logistiknetz einzusetzen, ähnlich wie das Unternehmen auch daran arbeitet, Bestellungen mittels Drohne auszuliefern. Vor einiger Zeit hat Amazon auch einen Roboter vorgestellt, der Pakete zu Kunden bringt.
Die Zeitung „Financial Times“ schrieb indessen, Amazon wolle mit Zoox daran arbeiten, eine Flotte von Roboter-Taxis zu entwickeln. Damit würde das Unternehmen zu einem Konkurrenten von Waymo, einer auf autonomes Fahren spezialisierten Schwestergesellschaft des Internetkonzerns Google in der Alphabet-Holding. Zoox soll der Mitteilung zufolge ein unabhängiges Unternehmen unter dem Dach von Amazon bleiben. Dies hat der Online-Händler auch bei einigen anderen Zukäufen in der Vergangenheit so gehalten.
Für Amazon ist Zoox nicht die erste Investition in der Autoindustrie. Der Konzern hat sich zum Beispiel im vergangenen Jahr bei Aurora beteiligt, einem anderen Spezialisten für autonomes Fahren. Er investierte auch in Rivian, ein Unternehmen, das an einem elektrischen Pick-Up-Transporter arbeitet.