
Alarmsignale im Südwesten
- -Aktualisiert am
Winfried Kretschmann Bild: dpa
Kaum ein Bundesland ist so abhängig von der Autoindustrie wie Baden-Württemberg. Bislang spüren die meisten Menschen im Land noch nichts von der Krise. Ob das so bleibt?
Die Stille war erdrückend. Niemand rief an, um eine Maschine zu bestellen, und wenn das Telefon doch klingelte, war es für ein Storno. Gut zehn Jahre ist es her, dass man im Maschinenbau solche Szenen erlebt hat, und jetzt scheint eine Krise dieser Art wieder zum Greifen nah, jedenfalls in Baden-Württemberg. Um 14 Prozent sind die Auftragseingänge hier seit Jahresanfang gesunken. Im Juli gab es sogar 15 Prozent weniger Aufträge, während bundesweit ein Auftragsminus von 3 Prozent gemeldet wurde.
Es läuft etwas schief im Südwesten. Nirgendwo sonst sind die Maschinenbauer so abhängig von der Autoindustrie wie in Baden-Württemberg. Mit ihrer Technik gelingt es, den Verbrennungsmotor zu einem Wunderwerk an Präzision zu machen. Noch verdienen die Autohersteller gutes Geld mit diesen schweren Motoren in großen Autos, aber so wird es nicht weitergehen. Milliardenstrafen müssten die Autohersteller an die EU zahlen, wenn die von ihnen verkauften Autos weiterhin so viel CO2 ausstoßen wie bisher. Auch in China, dem größten Automarkt der Welt, werden Emissionen immer stärker zum Thema. Das Umsteuern auf Elektromobilität wird so quasi Pflicht für die Branche.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo