
Kommentar : Im Wahlkampf dieselt es
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Die Angst vor sinkenden Restwerten in der Zukunft reicht aus, um eine ganze Antriebstechnik in den Leerlauf zu schalten. Daran ändern alle Wahlkampf-Beteuerungen nichts.
Schön, dass Wahlkampf ist. Sonst wäre der Verbrennungsmotor und besonders der Diesel von der Politik aufgegeben worden. Eine Industrie mit mehr als 800.000 Mitarbeitern – mit freundlicher Unterstützung von Volkswagen abgestempelt zu einer Betrügerin, die mit schrottreifer Technik Städte verpestet. Das ist das Bild, das die Deutsche Umwelthilfe zeichnet. Im Gleichschritt mit immer neuen Enthüllungen, Zulassungs- und drohenden Fahrverboten ist die Lehre für die meisten privaten Autokäufer: Bloß keinen Diesel mehr!
Das erschreckt nun einige Politiker, die ein gutes Wort für die Technik einlegen. Aber es ist zu spät. Zwar werden auch die von der Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) plötzlich doch geforderten Umrüstungen nicht kommen. Sie würden viel kosten und wenig bringen. Die Angst vor sinkenden Restwerten in der Zukunft aber reicht aus, um eine ganze Antriebstechnik in den Leerlauf zu schalten, aller Wahlkampf-Beteuerungen zum Trotz.
Was kommt nun: Elektromobilität? Alternative Brennstoffe? Auf der Suche nach der Antwort hätten die deutschen Hersteller Zeit gebraucht, die sie durch eigene und fremde Fahrlässigkeit nicht mehr haben.
Bundesumweltministerin : Hersteller müssen Kosten für Diesel-Umrüstung übernehmen
