Klagen in Amerika : VW will „Autobesitzer freiwillig aus dem Rechtssystem“ locken
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Star-Anwalt Kenneth Feinberg arbeitet an einer alternativen Strategie für Volkswagen Bild: dpa
Der gebeutelte Wolfsburger Konzern will sich mit seinen Kunden in Amerika außergerichtlich einigen. Möglich seien finanzielle Vergütungen oder Ersatzfahrzeuge.
Volkswagen will sich mit den betroffenen Kunden der Manipulationsaffäre in den Vereinigten Staaten außergerichtlich einigen. Der Star-Anwalt Kenneth Feinberg, der VW in den Staaten vertritt, sagte dem „Handelsblatt“, er sei beauftragt, „ein alternatives Modell auf die Beine zu stellen, das die Autobesitzer freiwillig aus dem Rechtssystem lockt“. Wie ein solches Modell aussehen könnte, sei noch nicht klar. Sicher ist laut Feinberg aber, dass „alle Optionen auf dem Tisch liegen“: Möglich seien beispielsweise finanzielle Vergütungen, Ersatzfahrzeuge oder Inzahlungsnahmen.
Unklar ist Feinberg zufolge auch noch, ob alle Zwei- und Drei-Liter-Fahrzeuge von VW, Audi und Porsche Teil des Programms sein werden. „Ich habe mich noch nicht mit VW getroffen, um das festzulegen“, sagte der Anwalt dem Blatt. Er werde sich in den kommenden Wochen und Monaten mit VW-Vertretern in den Vereinigten Staaten und in Deutschland treffen sowie mit Anwälten der Autobesitzer und Vertretern der amerikanischen Umweltbehörden EPA und Carb zusammenkommen.
Feinberg gilt als Experte für große Entschädigungsprozesse. Der renommierte Anwalt hatte bereits im Skandal um defekte Zündschlösser beim US-Autobauer General Motors (GM) den Entschädigungsfonds verwaltet. Auch um die Schadenersatzforderungen gegen den Ölmulti BP nach der Ölpest im Golf von Mexiko hatte er sich gekümmert.