Der Geläuterte
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Verkehrsminister Andreas Scheuer auf den Gängen des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Helm und Elektroroller Bild: Jens Gyarmaty
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte einst einen Ruf als Luftikus und Scharfmacher. Wie hat er es zu einem der überraschenden Aufsteiger im matten Kabinett der großen Koalition gebracht?
Noch am Tag danach ist der Minister ganz beeindruckt von sich selbst. Volle vierzehn Stunden war Andreas Scheuer unterwegs in Sachen klimaschonender Mobilität. Erst setzte er sich in den Eurocity nach Dresden, der – dank ungarischer Waggons – auch tatsächlich zuverlässig fuhr. Dann ließ er sich auf dem Nationalen Fahrradkongress beklatschen, wie es noch nie einem Verkehrsminister von der CSU gelungen war, und traf die Klima-Aktivisten von „Fridays for Future“. In Bautzen ließ er sich bei Bombardier die Produktion moderner Züge zeigen, und abends ging’s wieder per Bahn zurück.
Am nächsten Morgen sitzt der 44-Jährige wieder in seinem Berliner Büro, der früheren Preußischen Bergakademie gleich neben dem Naturkundemuseum mit seinen berühmten Dinosauriern. Und natürlich will Scheuer alles andere sein als das: ein Dinosaurier. „Ich mache jeden Tag Klimaschutz live“, sagt er. „Die anderen schreiben Papiere, ich handele. Ich fördere Innovationen, den ÖPNV, den sauberen Radverkehr und alternative Antriebe.“ Er zeigt aus dem Fenster auf Fahrräder, Carsharing-Autos, Straßenbahnen. Und spricht von Lastenfahrrädern, die in Metropolen wie Berlin bald ein Fünftel des Lieferverkehrs übernehmen könnten.
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