Einbrechende Nachfrage : Der Verkauf von Elektroautos steht still
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Ein Elektroauto wird geladen. Bild: dpa
Der Verkauf von Elektroautos ist offenbar zum Erliegen gekommen. Das liegt auch an der beschlossenen höheren Kaufprämie – die noch nicht in Kraft ist.
Der Verkauf von Elektroautos ist offenbar zum Erliegen gekommen. Händler berichten von seit Wochen einbrechender Nachfrage, es komme quasi zu keinen neuen Kaufverträgen mehr. Hintergrund ist demnach die vor rund einem Monat beschlossene Erhöhung der Kaufprämie, die aber noch keine Gesetzeskraft erlangt hat und damit nicht gewährt werden kann. Zu den bisherigen Konditionen wollten die Kunden nicht mehr kaufen, heißt es.
Bislang kann der Käufer eines batterieelektrischen Autos grundsätzlich mit 4000 Euro Zuschuss auf den Kaufpreis rechnen, der je zur Hälfte von der öffentlichen Hand und vom Fahrzeughersteller getragen wird. Weil diese Subvention nicht ausgereicht hat, um das Elektroauto in der Gunst der Käufer voranzubringen, soll der Zuschuss auf 6000 Euro steigen. Für an der Steckdose aufladbare Plug-in-Hybride soll die Förderung je nach Neupreis auf 4500 beziehungsweise 3750 Euro steigen.
Hersteller kritisieren die schleppende Umsetzung
Doch niemand weiß, ab wann die höheren Beträge gelten. Auf der Homepage des für die Antragsprüfung zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle findet sich an entsprechender Stelle der Hinweis: „Achtung! Die Bundesregierung arbeitet mit Hochdruck an der raschen Umsetzung der Vorgaben des Autogipfels und des Klimakabinetts zur Anpassung des sogenannten Umweltbonus. Die angepasste Förderrichtlinie soll nach beihilferechtlicher Prüfung durch EU-KOM so bald wie möglich in Kraft treten“.
Einige Hersteller kritisieren die schleppende Umsetzung. „Kein Kunde kauft heute, wenn er weiß, dass es bald höhere Zuschüsse geben wird. Aber niemand weiß, ab wann. Im Handel herrscht Ratlosigkeit, das ist für alle Beteiligten unerträglich. Die neue Regelung muss schnellstens in Kraft treten und Klarheit geschaffen werden“, moniert etwa Uwe Hochgeschurtz, der Vorstandsvorsitzende von Renault Deutschland.
Andrerseits steht zu vermuten, dass die Fahrzeughersteller wenig Interesse haben, Elektroautos noch vor dem Jahreswechsel neu zuzulassen. Denn die zählen erst vom kommenden Jahr an für das neu gesetzte CO2-Ziel von 95 Gramm, und sie zählen dann für den Flottendurchschnitt sogar doppelt, weshalb der Absatz im kommenden Jahr kräftig angekurbelt werden wird.