
Kommentar : Manchmal braucht es Vorfahrt für Autos
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Manch einer freut sich diebisch auf Fahrverbote für Dieselautos. Doch nicht jeder mag auf den Komfort von Autos verzichten. Deshalb sollten Kommunen besser an Ampelphasen tüfteln, statt absichtlich für Staus zu sorgen.
Noch gibt es kein Fahrverbot für Dieselautos in deutschen Innenstädten. Doch mancher freut sich schon diebisch darauf und würde wohl am liebsten das Auto gleich ganz aus dem Stadtbild verbannen. Auf absehbare Zeit gelingt Mobilität jedoch nur mit dem Fortbewegungsmittel, das 18 Jahre alten Erwachsenen auf dem Land immer noch Freiheit verspricht.
Klar, in den Großstädten, in denen sich mehr Einwohner tummeln, braucht es den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Auch eigene Strecken für Radfahrer können das Gedränge auf den Straßen entzerren. Allerdings dauert der Bau neuer Bahnstationen oder von Radwegen lange und kostet viel. Aber nicht jeder will den geschätzten Komfort im eigenen Auto gegen die Fahrt mit Bahn oder Rad tauschen.
Mehr als 45 Millionen Personenkraftwagen sind in Deutschland zugelassen. Seit Jahren wächst der Bestand. Manche Kommune sollte besser an grünen Ampelphasen tüfteln statt mit „Pförtnerampeln“ für Staus zu sorgen. Wer den innerstädtischen Verkehrsfluss voranbringen will, um Stickoxidwerte zu senken, muss manchmal Autos Vorfahrt gewähren. Auch Städte können darüber entscheiden, ob der Verkehr fließt oder stillsteht.