Kämpfer um die britische Bahn
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RMT-Generalsekretär Mick Lynch Bild: dpa
Gewerkschaftsführer Mick Lynch legt den Bahnverkehr lahm. Er sucht die direkte Konfrontation mit dem Verkehrsminister. Wer sitzt am längeren Hebel?
Mick Lynch ist ein Mann mit zwei Gesichtern. „Wir sind jetzt in einem Klassenkampf“, poltert der 60-Jährige von einer Bühne vor dem Londoner Parlament einer fahnenschwingenden Menge von Gewerkschaftern zu. Das war am Wochenende, kurz vor dem Start der Großstreiks der Eisenbahner. „Steht auf und kämpft oder lebt auf den Knien,“ ruft Lynch, reckt die geballte Faust zum Himmel. Seine Zuhörer bejubeln den Generalsekretär der als militant bekannten National Union of Rail, Maritime and Transport Workers (RMT). Aber Lynch kann auch anders. Augenzeugen berichten, wie höflich er mit den Arbeitgebern verhandelte. Professionell und sogar herzlich seien der Umgang, „nicht der Hauch einer persönlichen Animosität“, ließ sich ein Teilnehmer zitieren.
Freilich ist der Druck groß. In den vergangenen Tagen haben gut 40.000 RMT-Mitglieder den Bahnverkehr auf der Insel weitgehend lahmgelegt. Millionen Reisende und Pendler sind von den Streiks betroffen. Lynch fordert etwa 8 Prozent mehr Lohn, will Privilegien wie die 35-Stunden-Woche behalten und Entlassungen beim Schienennetzbetreiber Network Rail verhindern.
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