Bundeseigene Autobahn GmbH : Überhöhte Gehälter und ein pompöser Empfang
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Die Autobahnen A10 und A13 treffen sich am Schönefelder Kreuz. Bild: ZB
Der Aufsichtsrat der bundeseigenen Autobahn GmbH hat den Geschäftsführern wegen zu hoher Managergehälter offenbar die Entlastung verweigert. Verkehrsminister Scheuer bat zum Krisengespräch.
Der Aufsichtsrat der bundeseigenen Gesellschaft für den Unterhalt der Autobahnen hat offenbar schwere Mängel in der Arbeit der Geschäftsführung festgestellt. Wie das Magazin „Spiegel“ berichtet, soll das Gremium deshalb am vergangenen Freitag die Entlastung verweigert und der für Finanzen zuständigen Geschäftsführerin Anne Rethmann sowie ihren beiden Kollegen Stephan Krenz und Gunther Adler eine Rüge erteilt haben.
Dem Bericht zufolge haben externe Sonderprüfer festgestellt, dass mehrfach Führungskräfte mit überhöhten Gehältern eingestellt worden seien. „Vorgaben des Aufsichtsrats sind in den Verträgen nicht umgesetzt, sondern verändert worden“, sagte ein Mitglied des Kontrollgremiums dem Magazin. Zudem soll ein Neujahrsempfang derart pompös gefeiert worden sein, dass die Aufsichtsräte nicht daran teilnahmen.
Die Politiker im Aufsichtsrat hatten mit dem zuständigen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vergangene Woche ein Krisengespräch. Scheuer soll versprochen haben, er werde mit der Geschäftsführung reden. Das Verkehrsministerium erklärte, der Aufsichtsrat habe Empfehlungen der Sonderprüfer zur Kenntnis genommen, wie „solche Vorgänge in Zukunft verhindert werden“ könnten. Und weiter: Die Entlastung der Geschäftsführung sei für die Aufsichtsratssitzung im November vorgesehen.
Anmerkung der Redaktion
In einer ersten Fassung des Berichts hieß es unter Bezugnahme auf das Magazin „Spiegel“, dass der Aufsichtsrat den Bundesverkehrsminister zum Krisengespräch geladen hätte. Dem Verkehrsministerium zufolge war es jedoch genau andersherum: Die Initiative zum dem Krisentreffen sei von Bundesverkehrsminister Scheuer ausgegangen. Mit Blick auf die Hierarchie innerhalb der Behörde ist davon auszugehen, dass diese Version zutrifft. Wir haben diese Nachricht entsprechend angepasst.