Harter Wettstreit um knappe Auszubildende
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Ran an die Heizung: Vielen Branchen fehlen Auszubildende Bild: Ilkay Karakurt
Nicht nur Arbeitskräfte werden knapp, sondern auch Auszubildende. Im Juli gab es doppelt so viele freie Lehrstellen wie Bewerber. Einige Berufe sind aber weiter so beliebt, dass nicht alle Interessenten auch eine Stelle finden.
Wenn es um Ausbildungsplätze für junge Menschen geht, stehen die freien Berufe mit ihren Angeboten – ob in Anwaltskanzleien, Arztpraxen oder Architekturbüros – selten im Zentrum der politischen Aufmerksamkeit. Diese gilt meist den Großbereichen Industrie, Handel und Handwerk. Nun aber sind es die freien Berufe, die zum Auftakt des neuen Ausbildungsjahres in rauem Umfeld besonders glänzen: Anderswo warten viele Betriebe vergeblich auf Bewerber für ihre Lehrstellen; die erhoffte Normalisierung nach der Corona-Krise kommt nicht recht in Gang. Doch in Kanzleien, Praxen und Apotheken steigt die Zahl neuer Ausbildungsverträge neuerdings wieder deutlich an.
Den Beleg liefert eine Bestandsaufnahme des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB), die der F.A.Z. vorliegt: Schon bis Ende Juni hatten die Freiberuflerkammern 25.469 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zwischen Mitgliedsbetrieben und jungen Leuten zum Lehrjahr 2022/23 registriert. Das sind 6,8 Prozent mehr als zum selben Stichtag im vergangenen Jahr. Und es übertrifft sogar den Stand von Juni 2019, also den letzten Vergleichswert vor der Corona-Krise, um fast 3 Prozent. „Wir brauchen gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sichern uns mit unserem hohen Ausbildungsengagement die Fachkräfte von morgen“, fasst BFB-Präsident Friedemann Schmidt die Zwischenbilanz selbstbewusst zusammen.
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