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Wildkaffee aus Äthiopien : Der Kaffee, der den Regenwald rettet

Kaffeebauer Brahanu Gibo testet den Rohstoff aus seiner Farm außerhalb des äthiopischen Bonga. Bild: Pettersson/for Terra Mater/laif

Äthiopiens letzte Regenwälder sind von Abholzung bedroht. Deutsche Investoren hatten eine Idee: Wenn lokale Bauern Wild-Kaffee ernten, werden sie den Wald erhalten. Geht die Saat auf?

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          Vor einem halben Jahrhundert waren noch etwa 40 Prozent Äthiopiens mit undurchdringlichen Regenwäldern besetzt, eine Fläche größer als die Bundesrepublik Deutschland. Heute ist der Regenwald in Äthiopien extrem geschrumpft. Nur noch kleine Inseln von knapp 3 Prozent des Landes sind übrig. Hauptgrund für den dramatischen Rückgang ist das gewaltige Bevölkerungswachstum. Die Zahl der Äthiopier ist innerhalb von fünfzig Jahren von 25 Millionen auf heute 105 Millionen gestiegen und wächst weiter schnell. Mehr Menschen brauchen mehr Platz, vor allem wenn sie von primitiver Landwirtschaft leben. Die große Mehrheit der Äthiopier sind einfache Bauern: Mit Schaufeln, Hacken, Holzpflug und Ochsengespann bewirtschaften sie ihre Äcker und ernten Hirse, Kichererbsen und Mais. In Gartenplantagen wird Kaffee angebaut. Die Hälfte der Bohnen verbrauchen sie selbst, den Rest verkaufen sie. Kaffee ist ein wichtiges Exportgut des nordostafrikanischen Landes. Für die Äcker und die Plantagen verschwand immer mehr Regenwald durch (Brand-)Rodung.

          Philip Plickert
          Wirtschaftskorrespondent mit Sitz in London.

          Dass heute überhaupt noch etwas übrig ist vom äthiopischen Urwald, liegt auch an einer Gruppe deutscher Investoren. Vor fünfzehn Jahren las Hans Hermann Münchmeyer aus Hamburg über den bedrohten Regenwald und den schmackhaften Wildkaffee, der dort wild wächst. Ein Redakteur der Zeitschrift „Geo“ wollte ihn für ein Schutzprojekt gewinnen. „Schützen durch Nutzung, das war das Motto“, erzählt der Unternehmensberater und ehemalige Bankier Münchmeyer.

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