https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/versorgungskrise-millionen-libanesen-droht-schon-bald-wassermangel-17495946.html

Versorgungskrise : Millionen Libanesen droht schon bald Wassermangel

  • Aktualisiert am

Libanon, Beirut: Menschen verlassen eine örtliche Bäckerei. Es fehlt an allem - bald soll es auch zu einer Wasserknappheit im Land kommen. Bild: dpa

Der Libanon leidet unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Nun könnten mehr als vier Millionen Menschen bald von Wasserknappheit betroffen sein.

          1 Min.

          Dem krisengeplagten Libanon drohen nun auch akute Engpässe bei der Wasserversorgung. Mehr als vier Millionen Menschen könnten in den kommenden Tagen von Wassermangel betroffen sein oder den Zugang zu sauberem Trinkwasser gänzlich verlieren, warnte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Samstag.

          Das Land müsse umgehend Maßnahmen treffen, forderte Unicef-Direktorin Henrietta Fore laut einer Mitteilung. „Die eilige Bildung einer neuen Regierung mit klaren Reformzusagen ist von entscheidender Bedeutung." Die Organisation befürchtet auch eine Zunahme von Krankheiten infolge von mangelnder Hygiene durch Wasserknappheit.

          Kaum Strom oder Medikamente

          Bereits vor einem Monat hatte das UN-Kinderhilfswerk Wasserknappheit für einen Großteil der rund sechs Millionen Einwohner des Libanon im Sommer prognostiziert. Seitdem habe sich die Situation nicht verbessert. Regelmäßige Stromausfälle und steigende Kosten für Treibstoffe beeinträchtigen die Wasserförderung im Land erheblich.

          Der Libanon leidet seit Monaten unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte, die zu einem dramatischen Versorgungsmangel geführt hat. Seit Tagen sind überall im Land die Tankstellen geschlossen, weil es an Treibstoff fehlt. Die meisten Libanesen müssen täglich stundenlang ohne Strom auskommen. Auch Kliniken sind von dem Mangel betroffen. In Apotheken fehlt es an Medikamenten.

          Auch politisch ist das Land gelähmt. Die Regierung trat nach der tödlichen Explosion im Hafen von Beirut vor einem Jahr zurück und ist seitdem nur noch geschäftsführend im Amt. Zum Jahrestag der Katastrophe hatte auch Bundesaußenminister Heiko Maas kürzlich den mangelnden Fortschritt im Libanon beklagt.

          Weitere Themen

          So geht es nach dem Warnstreik weiter

          Tarifkonflikt : So geht es nach dem Warnstreik weiter

          Das große Verkehrschaos ist beim Großstreik am Montag ausgeblieben. Doch auch heute müssen Reisende mit Verzögerungen rechnen. Und Gewerkschafter bringen bereits einen flächendeckenden, unbefristeten Arbeitskampf ins Spiel.

          Topmeldungen

          S-Bahnen in München blieben am Streiktag im Depot.

          Tarifkonflikt : So geht es nach dem Warnstreik weiter

          Das große Verkehrschaos ist beim Großstreik am Montag ausgeblieben. Doch auch heute müssen Reisende mit Verzögerungen rechnen. Und Gewerkschafter bringen bereits einen flächendeckenden, unbefristeten Arbeitskampf ins Spiel.
          Ein Amnesty-International-Aktivist demonstriert gegen die Politik von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.

          Menschenrechte : Amnesty kritisiert westliche Doppelmoral

          Der Westen unternimmt laut Amnesty International zu wenig gegen Menschenrechtsverletzungen in verbündeten Staaten wie Israel, Saudi-Arabien und Ägypten. Scharfe Kritik gibt es auch an China und dem Iran.
          Migranten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara demonstrieren vor dem Sitz der Internationalen Organisation für Migration in Tunis.

          Migration nach Europa : Die Angst, dass Tunesien kollabiert

          Die Wirtschaftskrise in Tunesien verschärft sich. Aber Präsident Saïed unterschreibt einen Kreditvertrag mit dem Internationalen Währungsfonds nicht. Immer mehr Menschen verlassen das Land. In Europa wächst die Sorge.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.