Reiche Kinder erhalten drei Mal mehr Geld als arme
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Beschränkte Möglichkeiten: Für ihre Bildung erhalten arme Kinder 28 Euro im Monat, reiche hingegen 83, Bild: Daniel Pilar
Brisante Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen: Reiche Eltern geben für ihre Kinder drei Mal so viel Geld aus wie arme. Besonders krass sind die Unterschiede in der Gesundheitspflege und der Bildung.
In der Hochphase des Bundestagswahlkampfs liefert eine neue Studie des Statistischen Bundesamts politischen Sprengstoff. Die Erhebung „Konsumausgaben von Familien für Kinder“, die der F.A.Z. vorliegt, listet genau auf, wie viel Geld die Eltern in Deutschland für ihren Nachwuchs ausgeben. Die Summen sind hoch – und die Unterschiede zwischen den Einkommensklassen beträchtlich. Die Studie wirft damit ein Schlaglicht auf die Ursachen und Wirkungen materieller Ungleichheit, die die Parteien bekämpfen wollen.
Den Statistikern zufolge geben Paare im Durchschnitt 763 Euro jeden Monat für ein Einzelkind aus. Zwei Kinder kosten 1276 Euro, drei Kinder stolze 1770 Euro. Mit steigender Kinderzahl erhöhen sich die Kosten auch relativ: Ein Einzelkind verbraucht 21 Prozent aller Konsumausgaben des Paares. Zwei Kinder machen schon exakt ein Drittel des Geldes aus, für drei Kinder muss ein Paar im Durchschnitt 41 Prozent seiner Gesamtausgaben abzwacken. Die hohen Kosten verdeutlichen, warum in wissenschaftlichen Untersuchungen der Tatbestand „mindestens drei Kinder“ als eine mögliche Ursache für wirtschaftliche Armut aufgeführt wird – genau wie Krankheiten und ein fehlender Berufsabschluss.
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