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Halbleiter-Industrie : Intel erwartet Verlust – Aktienkurs sinkt um 7 Prozent

  • Aktualisiert am

Intel-Standort im amerikanischen Bundesstaat Arizona Bild: Reuters

Intel meldet schwächer als erwartete Geschäftsergebnisse. Allein in Europa will das Unternehmen ungefähr 80 Milliarden Euro in neue Fabriken stecken, eine davon in Magdeburg.

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          Die stark gesunkenen PC-Absätze belasten den Umsatz des Chip-Herstellers Intel deutlich stärker als erwartet und dürften den Konzern im laufenden Quartal in die roten Zahlen drücken. Nach der Vorlage der Quartalsbilanz und einer pessimistischen Prognose des Konzerns verminderte sich der Intel-Aktienkurs am Donnerstag nach Handelsschluss in New York um sieben Prozent. Infolgedessen verloren die Titel der Konkurrenten AMD um 2,4 Prozent und Nvidia um zwei Prozent an Wert.

          Die Erlöse von Intel gingen im vierten Quartal um 32 Prozent auf 14 Milliarden Dollar zurück, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 14,46 Milliarden Dollar erwartet. Für das erste Quartal stellte Intel ein Umsatzvolumen von 10,5 bis 11,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Branchenexperten hatten Refinitiv-Daten zufolge 13,93 Milliarden Dollar erwartet.

          Und Magdeburg?

          Statt des eines bisher erwarteten bereinigten Gewinns von 24 Cent je Aktie im ersten Quartal prognostizierte der Konzern einen Verlust von 15 Cent. Intel-Vorstandschef Pat Gelsinger sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er erwarte eine der größten Wertberichtigungen des Lagerbestands, die man in der Branche jemals gesehen habe. Das beeinflusse die Erwartungen an das laufende Quartal erheblich.

          Die schwachen Zahlen setzen ein Fragezeichen hinter die ehrgeizigen Investitionspläne des Konzerns. Allein in Europa will er 80 Milliarden Euro in neue Fabriken stecken, eine davon in Magdeburg. Medienberichten zufolge verzögert sich dort der Baustart wegen Unklarheiten über die Höhe staatlicher Fördergelder.

          Gelsinger hatte schon vor Monaten für 2023 ein Sparziel von drei Milliarden Dollar ausgegeben. Er hatte dabei auch Entlassungen signalisiert, ohne jedoch Details zu nennen. Amerikanische Technologiekonzerne wie Amazon, Microsoft & Co haben in den vergangenen Monaten den Abbau von insgesamt mehr als 150.000 Stellen angekündigt.

          Deutlich besser lief es für die Intel-Tochter Mobileye. Der Anbieter von Fahrassistenz-Systemen steigerte den Umsatz im abgelaufenen Quartal überraschend stark um knapp 60 Prozent auf 565 Millionen Dollar. Der Gewinn lag mit 0,27 Dollar je Aktie ebenfalls höher als erwartet. Börsianer werteten auch das für 2023 angepeilte Erlös-Ziel von 2,19 bis 2,28 Milliarden Dollar positiv.

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