Ist die Ölheizung wirklich ein Auslaufmodell?
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Wenn der Tanklaster vorfährt. Bild: dpa
Kramp-Karrenbauer fordert eine Abwrackprämie für Ölheizungen. Ob das dem Klima nützt, steht auf einem anderen Blatt. Und gerade auf dem Land sind Alternativen nicht immer vielversprechend.
Die Ölheizung ist unter Beschuss. In der Debatte über einen wirksameren Klimaschutz hat Annegret Kramp-Karrenbauer nicht nur angemahnt, die schon in sämtlichen Koalitionsverträgen beschlossene steuerliche Absetzbarkeit der Gebäudesanierung für selbstgenutztes Wohneigentum schleunigst umzusetzen. Auch fordert die CDU-Vorsitzende eine Abwrackprämie für alte Ölheizungen. Das soll helfen, die seit einigen Jahren unzureichend sinkenden Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor stärker zu reduzieren – ob flankierend zu einer systematischen CO2-Bepreisung, worüber das Klimakabinett der Bundesregierung noch bis zum 20. September berät, oder als Einzelmaßnahme im Sinne von Klima und Konjunktur zugleich, ließ Kramp-Karrenbauer bislang unbeantwortet.

Redakteur in der Wirtschaft.

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Reaktionen auf den Vorstoß gibt es dennoch zuhauf. Den Grünen geht er nicht weit genug, die FDP warnt vor Mitnahmeeffekten wie bei der Abwrackprämie für Autos nach der Finanzkrise. Positiv reagierte der Branchenverband BDEW. Über 14 Millionen Tonnen CO2 ließen sich dadurch auf einen Schlag einsparen, rechnete er in Windeseile vor – also fast ein Zehntel der von Gebäuden insgesamt jährlich emittierten Treibhausgasmenge. Der Grund: Viele Gebäude mit Ölheizung liegen im gasberohrten Gebiet und ließen sich so auf den deutlich CO2-sparsameren Energieträger Gas umrüsten (nach BDEW-Zahlen betragen die Emissionen je Kilowattstunde für Heizöl 315, für Erdgas 250 und für Pellets 25 Gramm CO2). Zudem seien deutsche Heizungen im Durchschnitt 17 Jahre alt und entsprechend klimaschädlich.
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