Was Sie heute erwartet : Schäuble stellt EU-Kommission in Frage
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Nach Ansicht des Bundesfinanzministers kann die Kommission nicht EU-Regierung und Hüterin der Verträge sein. Bild: dpa
An der Macht der EU-Kommission wird oft gezweifelt. Nun tut es auch Wolfgang Schäuble. Dabei zeigt Amerika, was die Einigkeit von Staaten bewirken kann.
Der Prozess der europäischen Einigung ist schwierig. Einerseits gibt es berechtigte Sorgen, ob die Weichen richtig gestellt werden. Andererseits erfordert es von den Protagonisten, Macht und Einfluss an Europa abzugeben. Das fällt schwer und auch Deutschland macht keine Ausnahme, wenn Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Überlegungen anstellt, Befugnisse der EU-Kommission an neue Behörden zu übertragen. Ob dies der richtige Weg ist? Einer ist es bestimmt nicht: der Weg zurück hinter die Mauern und Gartenzäune europäischer Kleinstaaterei. Das hat auch jenseits von Kriegen zu nichts Gutem geführt.
So ist auch die Macht der Vereingten Staaten genau aus dem entstanden wie es ihr Name sagt: aus der Vereinigung der Staaten. Man erwäge nur kurz, es gäbe stattdessen 50 souveräne Staaten mit ebenso vielen Notenbanken und Währungen. Wen würde da noch die Zinsentscheidung einer Notenbank interessieren? So aber starrt die Welt auf das, was die Fed tut. Oder auch nicht tut - wie am Mittwoch, als die Zinsen weiter auf Minimalniveau belassen wurden.
Dann wäre Russland womöglich die größte Weltmacht. Und China. Ob die Welt dann besser wäre? Man darf daran zweifeln.
Einen schönen Auslandsurlaub! (Wann und wohin auch immer Sie fahren)
Ihre F.A.Z.