Preiskampf : Ryanair kappt abermals Gewinnprognose
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Auf dem absteigenden Ast? Bild: picture alliance
Die goldenen Zeiten für Ryanair scheinen vorbei zu sein: Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit senkt das Unternehmen die Gewinnprognose. Der Aktienkurs gibt deutlich nach.
Der Billigflug-Pionier Ryanair stellt sich auf einen harten Preiskampf im Winter ein und senkt zum zweiten Mal binnen weniger Monate seine Gewinnprognose. Für das Geschäftsjahr bis März sagte die größte Billig-Fluggesellschaft Europas am Montag einen Gewinn von 510 Millionen Euro voraus, bisher waren es noch 570 Millionen Euro.
Zum ersten Mal seit fünf Jahren dürfte damit der Gewinn verglichen mit dem Vorjahr zurückgehen. Als Gründe nannte Ryanair-Chef Michael O’Leary auch die schwächere Wirtschaftsentwicklung in Europa. Der Aktienkurs verlor zu Handelsbeginn um fast zehn Prozent.
Im Wettbewerb um die Gunst der Reisenden hat Ryanair nach eigenen Angaben die Ticketpreise gesenkt. Im Winterhalbjahr dürften diese um neun bis zehn Prozent geringer ausfallen als ein Jahr zuvor, schätzt O’Leary. Jetzt verringert das Unternehmen auch die Gebühren für aufgegebenes Gepäck und vergessene Bordkarten. Das zehrt am Profit. Um die Einbußen im reiseschwachen Winter zu begrenzen, will die Gesellschaft in den kommenden Monaten erneut bis zu 70 Flugzeuge am Boden lassen.
Zugleich unterbricht das Unternehmen seinen aggressiven Expansionskurs. Nach 20 Jahren anhaltenden Wachstums dürften die Passagierzahlen in den kommenden zwölf Monaten stagnieren, kündigte der Billigflieger an.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet O’Leary statt mit mehr als 81,5 Millionen nur noch mit weniger als 81 Millionen Fluggästen. Im vergangenen Jahr waren 79,3 Millionen Menschen mit Ryanair geflogen.