Greetings aus Washington : Futter für die Steuerreformdebatte
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Das Kapitol in Washington Bild: AP/dpa
Amerika bewegt sich nur langsam auf eine Reform der Unternehmenssteuern zu. Nach einer neuen Studie zahlen Großunternehmen völlig legal nicht wie vorgesehen 35 Prozent, sondern 12,6 Prozent Steuern.
Nur sehr langsam schleppt sich in Washington die Debatte über eine Unternehmenssteuerreform dahin. Präsident Barack Obama hat eine solche Reform als Ziel gesetzt. Das Weiße Haus unternimmt aber nur wenige Anstrengungen, um sie unter Dach und Fach zu bringen. Dabei sind die Vereinigten Staaten im Steuerwettbewerb weit zurückgefallen. Mit einem Steuersatz von 39,1 Prozent haben sie neben neben Japan die höchste Steuerbelastung für Unternehmen im Kreis der OECD-Staaten. 35 Prozentpunkte kassiert davon die Bundesregierung ein, den Rest die Bundesstaaten im Durchschnitt.
Der Bundessatz von 35 Prozent ist natürlich nur ein Höchstsatz, der in den Gesetzestexten steht. Diese sind aber mit legalen Ausnahmen und Abzügen gespickt. Eine neue Studie des Government Accountability Office, einer Art Rechnungshof, wird deshalb in der Steuerreformdebatte für Furore sorgen, Nach der Studie zahlen amerikanische Großunternehmen durch legale Steuervermeidung einen effektiven Steuersatz von 12,6 Prozent an die Bundesregierung. Aus europäischer Sicht bleibt anzumerken, dass eine Unternehmensbesteuerung in dieser Höhe in etwa dem irischen Niveau entspricht – und damit im steuerwettbewerbsfeindlichen Europa schon als unfair gilt.
Zynga holt den neuen Chef von Microsoft
Der angeschlagene Spielehersteller Zynga hat bei Microsoft gewildert und Don Mattrick als neuen Unternehmenschef abgeworben. Der Gründer von Zynga, Mark Pincus, zieht sich aus der operativen Geschäftsführung zurück und bleibt als Vorsitzender und als Verantwortlicher für Produkte. Für Microsoft kommt der Abgang Mattricks zu einem ungünstigen Zeitpunkt, steht der Computerkonzern doch vor der Einführung eines neuen Modells der Konsole, X-Box One, im Herbst. Der 49 Jahre alte Mattrick arbeitete seit 2007 bei Microsoft. Zynga bestätigte die Personalie erst nachbörslich.
Wall Street eröffnet das Quartal erfreulich
An der Wall Street begann das neue Quartal erfreulich. Gute Konjunkturdaten wie der ISM-Einkaufsmanagerindex und höhere Bauausgaben trieben die Aktienkurse in die Höhe, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Der breit gefasste S&P-500-Index, der zwischenzeitlich 1,27 Prozent zugelegt hatte, lag am Börsenschluss nur noch 0,54 Prozent im Plus bei 1615 Punkten. Der Dow-Jones-Index schloss 0,44 Prozent im Plus bei 14.975 Punkten. Der Technologieindex Nasdaq gewann 0,92 Prozent auf 3435 Punkte.