Ein deutscher Gegenentwurf zu Uber
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Jens Wohltorf (l) und Frank Steuer, die beiden Gründer des Internet-Limousinenservice Blacklane. Bild: dpa
Der Berliner Limousinenvermittler Blacklane grenzt sich vom amerikanischen Fahrdienst ab. Und findet, Smartphones können Ortskenntnis nicht ersetzen.
Auf der Digitalkonferenz „South by Southwest“ in Austin tummeln sich jedes Jahr auch Vertreter deutscher Start-Up-Unternehmen. Einer von ihnen ist diesmal Jens Wohltorf. Der 40 Jahre alte Berliner ist Mitgründer und Vorstandsvorsitzender von Blacklane, einem in seiner Heimatstadt ansässigen Chauffeurdienst. In der Start-Up-Szene ist das Unternehmen schon vergleichsweise etabliert. Es ist sechs Jahre alt, hat 270 Mitarbeiter und bietet seine Dienste in mehr als 250 Städten auf der ganzen Welt an. Dass Wohltorf nach Austin gekommen ist, hat allein insofern Logik, weil die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 30 Prozent am Umsatz der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt für sein Unternehmen sind. Daneben ist er auch in offizieller Mission da, als Teil einer Sonderschau des deutschen Daimler-Konzerns zusammen mit dessen anderen Mobilitätsdiensten wie Car2Go oder Moovel. Denn Daimler gehört zu den Investoren von Blacklane und war bei zwei Finanzierungsrunden dabei, zuletzt im Januar.
Blacklane ist eine Art Edelversion von Uber. Wie der amerikanische Fahrdienst vermitteln auch die Deutschen Chauffeure, die über eine Smartphone-Anwendung bestellt werden können. Sie zielen dabei aber auf ein Premiumsegment. Eine Fahrt vom Empire State Building zum Flughafen John F. Kennedy in New York kostet zum Beispiel um die 100 Dollar inklusive Trinkgeld, für ein Taxi sind 52 Dollar (ohne Trinkgeld) fällig, und auch Uber ist üblicherweise deutlich billiger. Dafür verspricht Uber Blacklane aber auch gehobene Standards. Kunden werden in schicken Autos (oft Mercedes-Benz) kutschiert, und die Fahrer müssen sich an einen Katalog von Regeln halten.
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