Die AfD-Opas in Brüssel
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Bernd Lucke (l) und Hans-Olaf Henkel im Juli 2014 auf einer AfD-Pressekonferenz in Berlin Bild: dpa
„Die Landschaft ist voller älterer Männer, die denken, ohne sie geht’s nicht“, sagt AfD-Mitgründer Hans-Olaf Henkel. Mit der Europawahl verlassen die letzten Abgeordneten aus der Gründergeneration der Partei das Europaparlament. Was bleibt?
Man muss auf dem Stimmzettel für die Europawahl am heutigen Sonntag schon ziemlich weit nach unten wandern. Nach ungefähr 75 Zentimetern, auf Platz 33, erscheint eine Partei mit dem Namen „LKR – Bernd Lucke und die Partei der Liberal-Konservativen Reformer“. War da nicht mal was? Richtig: Die dürren Zeilen in den Abstimmungsunterlagen sind die nahezu letzte Erinnerung daran, dass die AfD des Ökonomen aus Winsen an der Luhe bei der Europawahl vor fünf Jahren ihren ersten größeren Wahlerfolg feierte. Bei der Bundestagswahl kurz zuvor war sie noch an der Fünfprozenthürde gescheitert.

Korrespondent für Wirtschaftspolitik und stellvertretender Leiter Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.
Sieben Abgeordnete gingen damals nach Brüssel und Straßburg, kein Einziger aus der ursprünglichen Gruppe von ihnen sitzt heute noch als AfD-Mitglied im Parlament: Jörg Meuthen, einer von zwei Bundesvorsitzenden der Partei und am heutigen Sonntag abermals Spitzenkandidat, rückte 2017 für Beatrix von Storch nach, die in den Bundestag wechselte. Alle anderen waren da schon aus der Partei ausgetreten, zuletzt Marcus Pretzell, der seiner Lebensgefährtin Frauke Petry in deren neu gegründete „Blaue Partei“ folgte. Auf dem aktuellen Stimmzettel sind die „Blauen“ nicht vertreten, weil sie die nötigen Unterstützer-Unterschriften nicht zusammenbekamen.
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