Steuerschätzer : 734 Milliarden Euro Steuereinnahmen für den Staat
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Diese Formulare sollten sich künftig noch mehr lohnen. Bild: dpa
Bund, Länder und Kommunen können im laufenden Jahr mit 734,2 Milliarden Euro an Steuereinnahmen rechnen. Das sind 1,8 Milliarden mehr als noch im Mai angenommen.
Die deutsche Wirtschaftsleistung wird nach Einschätzung des geschäftsführenden Bundesfinanzministers Peter Altmaier (CDU) in diesem Jahr voraussichtlich um 2 Prozent zulegen. Im kommenden Jahr belaufe es sich die Wachstumsrate dann auf 1,9 Prozent. Dies gab Altmaier am Donnerstag in Berlin nach der dreitägigen Steuerschätzung bekannt.
Das hat erfreuliche Folgen für die Staatskasse: Bund, Länder und Kommunen können demnach im laufenden Jahr mit 734,2 Milliarden Euro an Steuereinnahmen rechnen. Das sind 1,8 Milliarden Euro mehr als noch im Mai angenommen, wie der Arbeitskreis Steuerschätzung bekanntgab. Bis zum Jahr 2022 wachsen die jährlichen Steuereinnahmen demnach auf 889,6 Milliarden Euro.
Mit Spannung wurde das Ergebnis der Steuerschätzung auf deswegen erwartet, weil es aufzeigt, welche finanziellen Möglichkeiten eine Jamaika-Regierung aus Union, FDP und Grünen haben würde. Die drei Parteien verhandeln derzeit in Berlin darüber, ob und wie sie sich in verschiedensten Themen auf gemeinsame Positionen verständigen können: Oft geht es um Geld, etwa in der Steuerpolitik, der Bildung und Infrastruktur.
Derweil hinterlassen die schleppenden Verhandlungen und öffentlichen Misstöne offenkundig zusehends Spuren in der Stimmung der deutschen Bevölkerung. Dem jüngsten ARD-„Deutschlandtrend“ zufolge fänden nur noch 45 Prozent der Bürger ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen gut oder sehr gut. Das sind 12 Punkte weniger als in der Erhebung Anfang Oktober. 52 Prozent bewerten eine Jamaika-Koalition demnach inzwischen als weniger gut beziehungsweise schlecht - das entspricht einem Plus von zwölf Prozent im Monatsvergleich.
Unter den Anhängern der Grünen sank die Zustimmung besonders stark von 76 auf jetzt nur noch 55 Prozent. Bei den FDP-Wählern ging sie von 80 auf 71 Prozent zurück, bei den Unions-Anhängern von 72 auf 70 Prozent. 68 Prozent der Deutschen glauben gleichwohl, dass eine Jamaika-Koalition zustande kommen wird.