Aufschwung im Euroraum : Gute Konjunktursignale aus der Währungsunion
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Containerschiff im Hamburger Hafen: In Deutschland und Frankreich belebt sich die Konjunktur offenbar besonders. Bild: dpa
Der Aufschwung in der Europäischen Währungsunion gewinnt offenbar an Breite. Darauf deutet eine neue Erhebung hin. Besonders zwei Länder trumpfen auf.
Die Hinweise verdichten sich, wonach sich der wirtschaftliche Aufschwung in der Währungsunion wohl zunehmend verbreitert. Eine zumal unter Anlegern an den Finanzmärkten viel beachtete Umfrage, der sogenannte Einkaufsmanager-Index, kletterte im März überraschend um 0,7 auf 56,7 Punkte.
Dies teilte das IHS Markit-Insitut mit, das regelmäßig diese Erhebung unter 5000 Unternehmen durchführt. Der nun mitgeteilte Wert ist der höchste seit dem April des Jahres 2011.
Zuvor befragte Ökonomen hatten hingegen einen leichten Rückgang auf 55,8 Zähler erwartet. Bereits ab 50 Zählern signalisiert das Barometer eine sich beschleunigende wirtschaftliche Aktivität. „Die beschleunigten Zuwächse bei Wachstum, Auftragseingang und Beschäftigung deuten darauf hin, dass die hohe Dynamik auch im zweiten Quartal andauern wird“, sagte der Chefvolkswirt von IHS Markit, Chris Williamson.
Für Schwung sorgen nach der neuen Erhebung vor allem die beiden größten Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich. In den übrigen Ländern schwächten sich Wirtschafts- und Auftragswachstum zwar leicht ab, blieben aber nahe den 10-Jahres-Bestmarken.
„Dass der Aufschwung zunehmend auf breiterer Basis stattfindet, verheißt Gutes für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten“, so Williamson. Im zu Ende gehenden ersten Quartal könne das das Bruttoinlandsprodukt mit 0,6 Prozent schneller wachsen als Ende des Jahres 2016 mit 0,4 Prozent.
Zugenommen hat demnach auch der Preisdruck. Ein Grund dafür sind teurer gewordene Rohstoffe auf der ganzen Welt. „Der höhere Inflationsdruck ist aber auch Ausdruck der verbesserten Preismacht der Unternehmen infolge der enormen Nachfragebelebung“, erklärte Williamson.
Die Inflationsraten hatten zuletzt in vielen Mitgliedsländern der Währungsunion zugenommen. Der Wert für den Euroraum insgesamt hat nun sogar das mittelfristige Ziel der Notenbanker in der EZB erreicht. Allerdings gibt es Zweifel daran, ob dies dauerhaft ist oder ob der nun wieder sinkende Ölpreis in den kommenden Monaten zu ebenfalls sinkenden Teuerungsraten führen wird.