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F.A.Z. exklusiv : 100.000 Ukraine-Flüchtlinge bei Jobcentern registriert

Im Jobcenter in Leipzig Bild: dpa

Geflüchtete aus der Ukraine haben seit kurzem Anspruch auf die Grundsicherung Hartz IV. Rund 100.000 haben sich bisher bei den Jobcentern gemeldet – die meisten von ihnen sind Frauen.

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          Bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen in Deutschland haben sich bislang mehr als 103.000 Geflüchtete aus der Ukraine gemeldet. Das geht aus internen Unterlagen der Bundesagentur für Arbeit hervor, die der F.A.Z. vorliegen. Der überwiegende Teil – mehr als 82.000 – sind Frauen.

          Britta Beeger
          Redakteurin in der Wirtschaft und zuständig für „Die Lounge“.

          Die Ampelkoalition in Berlin hatte beschlossen, dass Geflüchtete aus der Ukraine vom 1. Juni an Anspruch auf die Grundsicherung Hartz IV bekommen sollen. Sie erhalten damit nicht nur etwas höhere Sozialleistungen als zuvor über das Asylbewerberleistungsgesetz, sondern haben auch automatisch Kontakt zu den Arbeitsvermittlern in den Jobcentern.

          Wie aus den Unterlagen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht, stehen nun zunächst die Registrierung und die Erstberatung der geflüchteten Ukrainer im Fokus. Diese gelten als gut qualifiziert und dürfen in Deutschland im Prinzip sofort arbeiten. Dennoch dürfte es noch etwas dauern, bis ein nennenswerter Teil von ihnen tatsächlich Arbeit findet, allein schon weil viele von ihnen kein Deutsch sprechen.

          Das legen auch die BA-Statistiken nahe, wenngleich die Daten zu den Deutschkenntnissen nach deren Angaben nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben. Gleiches gilt für die Angaben zur Qualifikation. An einer Weiterbildungsmaßnahme nahmen bislang nur rund 200 Ukrainer teil, knapp 180 Arbeitsaufnahmen wurden mit einem Zuschuss zum Arbeitsentgelt gefördert.

          Die Aufnahme der geflüchteten Ukrainer in die Grundsicherung dürfte sich in den kommenden Monaten auch in den Arbeitsmarktdaten niederschlagen. Der BA-Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele rechnet damit, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten weniger stark sinkt – abhängig davon, wie viele Flüchtlinge kommen und in Deutschland bleiben, vielleicht auch gar nicht mehr. Im Mai war die Arbeitslosigkeit zunächst weiter zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote sank erstmals seit Pandemie-Beginn wieder unter die Fünf-Prozent-Marke.

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