Lage des Krieges : Die Belagerung von Bachmut
- -Aktualisiert am
In der Ukraine ist die einseitige Feuerpause in Kraft getreten. Satellitenbilder aus der zerstörten Stadt Bachmut erinnern an Mariupol. Der Verlauf des Krieges in Karten und Grafiken.
Dieser Artikel wird laufend ergänzt. Aktuelle Informationen erhalten Sie zudem im Ukraine-Liveblog der F.A.Z.
6. Januar 2023
Die Belagerung von Bachmut
Aktuelle Satellitenbilder des amerikanischen Anbieters Maxar Technologies zeigen die Zerstörungen in der seit Monaten umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Trotz intensivem Artillerie-Beschuss und Infanterieangriffen des russischen Militärs und der Wagner-Söldnergruppe ist es den Truppen bisher nicht gelungen, weiter in das Stadtzentrum vorzurücken. Das Ausmaß der Zerstörungen, die Vehemenz der Angriffe und die dabei kolportierten Opferzahlen erinnern an die Belagerung Mariupols.
Die strategisch wichtige Stadt ist ein Eckpfeiler der ukrainischen Verteidigung in der Frontlinie im Osten. Nach Einschätzungen des Weißen Hauses ist Jewgeni Prigoschin, Gründer der russischen Wagner-Söldnergruppe und Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, bestrebt, die Kontrolle über die Salz- und Gipsgruben in der Nähe Bachmut zu übernehmen. Dies gab ein Beamter des Weißen Hauses bekannt. Es gebe Hinweise darauf, dass die „Besessenheit“ Russlands Bachmut einzunehmen, von monetären Motiven angetrieben werde, fügte der Beamte hinzu.
omer.
29. November 2022
Russische Truppen verschanzen sich
Nach dem Abzug aus der Gebietshauptstadt Cherson auf das gegenüberliegende Ufer des Dnipros betreibt die russischen Armee große Anstrengungen, um ein ukrainisches Vorrücken auf die annektierte Halbinsel Krim zu verhindern. Satellitenbilder des Unternehmens Maxar Technologies vom östlichen Ufer des Dnipros zeigen zahlreiche ausgehobene Schützengräben, Panzersperren und Befestigungen entlang von Straßen auf die Krim und in die annektierten südöstlichen Gebiete. Nach Einschätzung der amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) schafft die russische Armee damit Voraussetzungen für eine langwierige Verteidigung im östlichen Gebiet Cherson und rechnet mit dem Überqueren des Dnipros durch ukrainische Truppen. Das Vorrücken in Richtung der Krim sollte durch die Zerstörung der Antoniwka-Brücke erschwert werden. Für die Militärexperten des ISW ist die Wirksamkeit der Verteidigungsanlagen allerdings begrenzt. Viele der Stellungen hätten offene Flanken, die in der Mitte von offenen Feldern enden. Zudem befänden sich die Anlagen nicht in taktischer Unterstützungsdistanz zueinander, was sie für ukrainische taktische Umfassungsangriffe verwundbar mache.
omer.
11. November 2022
Russen ziehen aus Cherson ab
Nach dem raschen und überaus erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine im Osten des Landes, konnte die ukrainische Armee auch in der Südukraine Erfolge erzielen. Angesichts des Drucks der ukrainischen Streitkräfte verkündete der russische Verteidigungsminister Sergej Schojgu den russischen Abzug aus der Großstadt Cherson und umliegender Gebiete nordwestlich des Flusses Dnipro. Cherson fiel bereits zu Beginn des Krieges in russische Hände und war seitdem die einzige besetzte Gebietshauptstadt. Nach dem Abzug der russischen Armee drangen ukrainische Streitkräfte ins Zentrum der Stadt vor und wurden von der Bevölkerung mit Sprechchören empfangen. Die russischen Truppen zogen sich derweil auf die gegenüberliegende Seite des Dnipros zurück und zerstörten bei ihrem Rückzug die strategisch wichtige Antoniwka-Brücke, um das Nachrücken der ukrainischen Armee zu erschweren.