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Amerikanische Minister in Kiew : Washington hält Sieg der Ukraine für möglich

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Zu Besuch bei Präsident Selenskyj: Verteidigungsminister Austin (links) und Außenminister Blinken (rechts) Bild: EPA

Die amerikanischen Minister Austin und Blinken zeigen sich nach ihrem Besuch in Kiew zuversichtlich: Für Washington ist es denkbar, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnt – unter gewissen Voraussetzungen.

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          Die Ukraine kann nach Einschätzung der US-Regierung den Krieg gegen Russland mit ausreichend militärischer Unterstützung gewinnen. „Sie können gewinnen, wenn sie die richtige Ausrüstung und die richtige Unterstützung haben“, sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag nach einem Besuch in Kiew. Der Pentagon-Chef und der amerikanische Außenminister Antony Blinken hatten bei einem Besuch in Kiew am Sonntag eine schrittweise Rückkehr von US-Diplomaten in die Ukraine sowie weitere Militärhilfe angekündigt.

          „Der erste Schritt zum Sieg ist der Glaube daran, dass man gewinnen kann“, sagte Austin. Davon sei die Ukraine überzeugt. Russland müsse weiter geschwächt werden. Durch den Krieg habe das Land bereits „viele militärische Fähigkeiten eingebüßt“ und viele Soldaten verloren. „Wir wollen, dass Russland so weit geschwächt wird, dass es zu so etwas wie dem Einmarsch in die Ukraine nicht mehr in der Lage ist.“

          Nach Ansicht von Außenminister Blinken hat Russland seine Ziele im Krieg gegen die Ukraine verfehlt. „Wir sehen: Wenn es um Russlands Kriegsziele geht, dann scheitert Russland gerade, und die Ukraine hat Erfolg“, sagte Blinken am Montag in Polen. Russland habe es sich zu seinem prinzipiellen Ziel gemacht, die Ukraine vollends zu unterwerfen und dem Land die Souveränität und Unabhängigkeit zu nehmen. „Das ist gescheitert“. Blinken fügte hinzu: „Wir wissen nicht, wie der Rest dieses Krieges verlaufen wird, aber wir wissen, dass eine souveräne und unabhängige Ukraine sehr viel länger existieren wird als Wladimir Putin auf dieser Bühne.“

          Zusätzliche Militärhilfe

          Austin und Blinken hatte am Sonntagabend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew getroffen. Die beiden Minister sagten zusätzliche Militärhilfen in Höhe von 700 Millionen Dollar (650 Millionen Euro) zu. Davon sollen etwa 300 Millionen Dollar für Waffenkäufe für die ukrainischen Streitkräfte verwendet werden. Der Rest soll an die regionalen Verbündeten der Ukraine gehen, die dem Land Hilfe geleistet hatten und ihre Waffenbestände wieder auffüllen müssen.

          Zudem sollen amerikanische Diplomaten schrittweise in die Ukraine zurückkehren, wie ein ranghoher Beamter des US-Außenministeriums in der Nacht zum Montag erklärte. Die Diplomaten waren angesichts der russischen Invasion aus der Ukraine nach Polen in Sicherheit gebracht worden und hatten von dort aus gearbeitet.

          Blinken erklärte, dass Präsident Joe Biden in den kommenden Tagen die derzeitige Botschafterin in der Slowakei, Bridget Brink, zur neuen Botschafterin in Kiew ernennen wolle. Der Botschafterposten in Kiew ist seit 2019 offiziell unbesetzt.

          Aus Sicherheitsgründen war der Besuch der beiden Minister von Washington erst bestätigt worden, nachdem Austin und Blinken das ukrainische Hoheitsgebiet wieder verlassen hatten. Zuvor hatte jedoch der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowitsch in einem Interview die Anwesenheit der Regierungsvertreter bestätigt.

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