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Schweizer Kehrtwende : Neutral, aber gegen Putin

Die Entscheidung zur Übernahme der EU-Sanktionen habe sich die Schweiz nicht leicht gemacht, erklärt der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis. Bild: EPA

Nach Kritik aus dem In- und Ausland übernimmt die Schweiz alle EU-Sanktionen gegen Russland. Außerdem verhängt das Land Einreiseverbote für Oligarchen, die eng mit Wladimir Putin verbunden sind.

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          Die Schweiz übernimmt nun doch alle Sanktionen der EU gegen Russland. Dies kündigte der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis (FDP) am Montagnachmittag an. „Sie fragen sich wohl, warum erst jetzt“, sagte Cassis, als er in einer Pressekonferenz die große außenpolitische Kehrtwende im Umgang mit dem Kriegsherrn Wladimir Putin und dessen Entourage ankündigte.

          Johannes Ritter
          Korrespondent für Politik und Wirtschaft in der Schweiz.

          Der Tessiner, der derzeit auch als Bundespräsident dem Land vorsteht, schob die Antwort gleich hinterher: „Dies ist ein einmaliger Schritt der Schweiz, den wir uns unter Aspekten der Neutralität nicht leicht machen durften.“ Unter Berufung auf ebendiese Neutralität hatte sich die Schweiz in der vergangenen Woche nur halbherzig den Sanktionen der EU gegen Russland angeschlossen. Der Bundesrat, wie die Regierung in der Schweiz heißt, wollte lediglich Maßnahmen ergreifen, die verhindern sollten, dass die Sanktionen via Schweiz umgangen werden können. Im Gegensatz zur EU verzichtete die Schweiz auf das Einfrieren russischer Vermögenswerte.

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