EU-Gipfel mit Selenskyj : „Wir müssen weiter maximale Unterstützung zur Verfügung stellen“
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Ursula von der Leyen (l-r), Präsidentin der Europäischen Kommission, Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, am 9. Februar 2023 in Brüssel Bild: dpa
Selenskyj habe der EU genau gesagt, was aktuell benötigt werde, sagt EU-Ratspräsident Michel. Der ukrainische Präsident äußert, er habe von mehreren EU-Staaten Zusagen zur Lieferung von Kampfflugzeugen bekommen.
Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat EU-Ratspräsident Charles Michel dafür plädiert, die maximale Unterstützung der Ukraine fortzusetzen. „Wir wissen, dass die kommenden Wochen und Monate von entscheidender Bedeutung sein werden“, sagt Michel am Donnerstag in Brüssel. „Wir müssen die Augen offenhalten, wir müssen weiter das maximale Niveau von Unterstützung zur Verfügung stellen.“ Selenskyj habe der EU genau gesagt, was aktuell benötigt werde: „Artillerie, Munition, Verteidigungssysteme...“
In der Debatte um eine Unterstützung Kiews mit Kampfflugzeugen haben sich offenbar mehrere EU-Staaten zu Lieferungen bereit erklärt. „Ich habe von einer Reihe europäischer Staats- und Regierungschefs gehört, dass sie bereit sind, uns die nötigen Waffen und Unterstützung zu geben, einschließlich Flugzeugen“, sagte Selenskyj während der Pressekonferenz. Er werde jetzt eine Reihe von bilateralen Gesprächen führen. „Wir werden die Frage der Kampfflugzeuge und anderer Flugzeuge besprechen.“ Zuvor hatte der Chef des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, bereits auf Telegram geschrieben, die Frage der Lieferung von Kampfflugzeugen und Langstrecken-Waffen sei gelöst. Details würden nachgeliefert.
„Wir müssen schneller sein als der Angreifer“
Zuvor hatte Selenskyj die europäischen Staats- und Regierungschef beim EU-Gipfel zur Lieferung von Kampfflugzeugen und anderen Waffen aufgerufen. Die Ukraine brauche „wirklich Munition, moderne Panzer, Langstreckenraketen und Kampfflugzeuge“, sagte er. „Wir müssen schneller sein als der Angreifer.“
Auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hatte die Bedeutung von Kampfflugzeugen für die Ukraine unterstrichen. „Nun müssen die Staaten als nächsten Schritt erwägen, rasch weitreichende Systeme und Flugzeuge bereitzustellen“, sagte sie am Donnerstagmorgen im Europaparlament in Brüssel, wo Selenskyj vor seinem Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschef eine Rede gehalten hatte.
Diese würden benötigt, sagte Metsola, um die Freiheit zu schützen, die zu viele für selbstverständlich gehalten hätten. Anlässlich des Besuchs Selenskyjs beim EU-Parlament und später beim EU-Gipfel in Brüssel sagte sie sie: „Unsere Reaktion muss der Bedrohung angemessen sein – und die Bedrohung ist existenziell.“
Zu Beginn ihrer Rede sagte Metsola, die Führung Selenskyjs habe Menschen in jeder Ecke der Welt inspiriert. „Wenn die Welt an die Ukraine denkt, denkt sie an Helden, die gegen alle Widrigkeiten kämpfen, an David, der Goliath besiegt.“ Die Opfer, die die Ukraine gebracht habe, müssten mit Taten geehrt werden, nicht nur mit Worten.