
Tech-Talk : Schnee von gestern
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Das Winterwetter zieht Rodler ins Naherholungsgebiet, die dann gern mit dem Auto im Schnee stecken bleiben. Ihnen kann geholfen werden.
Auch wenn’s zwischendurch mal taut: So viel Schnee hatten wir ewig nicht. Wenn es heißt, in mittleren Lagen werde es weiß, ist der Taunus stets dabei. Von Königstein zum Fuchstanz geht es stramm hinauf, bis die Straße in einen Parkplatz auf mehr als 500 Meter Höhe mündet. Das hat seine Tücken, weil der Schnee Massen von Kurzurlaubern anzieht, welche die schmalen Gassen zuparken, bis sich nichts mehr bewegt – der Ortsteil ist deshalb an Wochenenden für Fremde gesperrt. Der Waldparkplatz selbst ist eine Falle, die Zufahrt an der steilsten Stelle vereist, mancher Stellplatz abschüssig.
Wir werden nie verstehen, wie man mit dem Schlitten im Kofferraum, aber abgefahrenen Reifen zum Wintersport fahren kann, aber so nimmt das Unheil seinen Lauf. Gerade hatten wir wieder einen, bei dem der Trick mit den Fußmatten unter den Rädern nicht klappen wollte. Früher, also viel früher, hat die Dorfjugend sich mit Muskelkraft eine schnelle Mark verdient und gelegentlich mit ein paar Eimern Wasser auf die Zufahrt nachgeholfen. Das ist verjährt. Auf die Frage, was man denn für die Befreiungsaktion haben möchte, war stets die Antwort, die Hälfte dessen wäre recht, was der Automobilist zu geben bereit gewesen sei, als er noch feststeckte. Heute leistet der Land Rover Defender unentgeltlich solche Dienste, wenn sein Besitzer einen freundlichen Tag hat.
Nachdem die Flüche verhallt sind, schwören die Geholfenen Stein und Bein, das nächste Vehikel werde ein Allradler. Die kommen von allein frei. Obwohl, einmal hatten wir einen, den sein Chauffeur im Vertrauen auf die Technik in der Schneewehe festgesetzt hat. Auf das versprochene piekfeine Abendessen warten wir heute noch, solche Schwüre sind halt schon morgen Schnee von gestern.
