Im Orbit der Tiere
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Stare im Schwarm: Icarus will die Gruppendynamik von Tieren verstehen. Bild: Picture-Alliance
Singvögel in Deutschland, Flughunde im tropischen Afrika, Ziegen am Ätna. Das Projekt Icarus will Tiere beobachten. Es könnte zur kleinen wissenschaftlichen und technischen Revolution werden.
Martin Wikelskis Amseln fliegen mit Gepäck. Weiche Gummischlaufen halten die kleine Fracht auf dem Rücken der Tiere, ganz so wie ein Rucksack. 3,8 Gramm ist er leicht, vielleicht daumengroß, er scheint fast nur aus der blauschwarz glänzenden Oberfläche seiner Solarzelle und zwei dünnen Antennen zu bestehen. Aber er ist das wichtigste Instrument auf dem Weg zu einer kleinen wissenschaftlichen – und technischen – Revolution. Er und natürlich die Amseln. Und die Flughunde, Störche, Nashörner, Ziegen, Gürteltiere und alle anderen, die sich mit diesem Sender im Miniaturformat als Erdbeobachter verdient machen.
Der Verhaltensbiologe Martin Wikelski leitet das internationale Forschungsprojekt „Icarus“, dessen Anfänge 20 Jahre in die Vergangenheit reichen und das nun endlich in seine Pilotphase, nach draußen ins Feld, gestartet ist. Icarus steht für „International Cooperation for Animal Research Using Space“, das Ziel ist ein satellitengestütztes System, mit dessen Hilfe die Wanderbewegungen und das Verhalten zahlreicher, vor allem auch kleiner Tiere beobachtet werden können.
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