Rennwagen aus Kroatien für VW
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Rimac soll mit seinem Know-How künftig Porsche helfen. Bild: Rimac
In Wolfsburg wurde lange überlegt, wie sich VW von der Luxussportwagenmarke Bugatti trennen könnte. Mit Porsche und Rimac hat der Konzern nun eine Lösung in Kroatien gefunden.
In Wolfsburg ist es ein offenes Geheimnis, dass im Konzernmanagement von VW schon lange nach Wegen gesucht wird, sich von seinen Luxussportwagenmarken zu trennen - und doch die Kontrolle über die anspruchsvolle Technik zu behalten. Mit Bugatti zeigt der Volkswagen-Konzern jetzt, wie der Konzernumbau gemacht wird. Volkswagen ordnet seine Beteiligung an Bugatti neu und bringt den Hersteller von Supersportwagen in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem kroatischen Unternehmer Mate Rimac ein. Rimac hat sein Unternehmen erst vor wenigen Jahren gegründet und steht kurz davor, einen elektrisch angetriebenen Sportwagen in Kleinserie auf den Markt zu bringen. Das Modell Nevera hat 1912 PS und ist mehr als 400 Kilometer in der Stunde schnell.
Das Stuttgarter VW-Tochterunternehmen Porsche ist mit Rimac seit dem Jahr 2018 kapitalmäßig verbunden und hat seine Beteiligung kontinuierlich auf zuletzt 24 Prozent aufgestockt. So kommt es nun, dass ein Dreiecksverhältnis entsteht. An dem neuen Gemeinschaftsunternehmen Bugatti-Rimac mit Sitz in Zagreb werden Rimac 55 Prozent und Porsche 45 Prozent halten. Porsche, selbst zum VW-Konzern gehörend, zahlt an den bisherigen Bugatti-Eigentümer Volkswagen einen Kaufpreis, der im Gegenzug durch eine stille Einlage bilanziell nivelliert wird. Es soll sich dabei um einen dreistelligen Millionenbetrag handeln. Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke wollte die Zahl auf Anfrage der F.A.Z. nicht bestätigen, er spricht davon, dass „Bugatti über den Volkswagen-Konzern zum Fair Value in das Joint Venture eingebracht“ wird. Obgleich Rimac organisatorisch wie technisch in der Führungsposition ist, werde Porsche eine starke Rolle als Gesellschafter einnehmen. Bugatti wird über den aktuellen Eigentümer Volkswagen in das Gemeinschaftsunternehmen eingebracht. Die Anteile werden dann Porsche übertragen.
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